Star Wars - Der Tribut

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Taaron Khan

Star Wars - Der Tribut

Beitrag von Taaron Khan »

Prolog


MIT EINER KAPUZE seines Umhangs verdeckt, verließ ein Junge die Fähre, die ihn an sein Ziel gebracht hatte. Der prasselnde Regen und der peitschende Wind waren typisch für diesen Ort; wie immer verdeckten Wolken die Sonne und ließen nicht erkennen, ob es Tag oder Nacht war. Das natürliche Licht war wie immer sehr schwach, nur ab und an wurde der Ort von Lichtblitzen erleuchtet. Dieses Wetter war die physikalische Manifestation der Kraft der Dunklen Seite der Macht, die diesen Planeten umhüllte.

Hier war der Dreh- und Angelpunkt des neu errichteten Imperiums, verborgen vor den Jedi. Dieser Ort beherbergte den Palast des Imperators, der Herrscher über die Sith und der mächtigste ihrer Rasse. Ihm untergestellt war ein Dunkler Rat, bestehend aus zwölf der mächtigsten Sith, seine treusten Diener. Dennoch fühlte der Junge sich über diesen zwölf, denn der Imperator hatte ihn, und niemanden sonst, als Schüler angenommen, denn die Macht war unglaublich stark in ihm.

Mit großen Schritten näherte sich der Junge dem Palast. Sein Meister, der allmächtige Erlöser der Sith, der Imperator persönlich, hatte ihn gerufen. Er war für sein Alter sehr weit fortgeschritten in jeglichen Belangen eines Sith, denn im Gegensatz zu allen anderen Sith wurde er nicht in der Sith-Akademie ausgebildet, bevor ihn der Imperator annahm. Nein, er wurde schon als kleines Kind auserkoren der Schüler des Imperators zu werden.

Ein weiterer Blitzstrahl zerriss den Himmel und beleuchtete seinen Weg. Am Tor angekommen öffnete es sich selbst, der Imperator wusste von seiner Ankunft. Der Junge betrat den Palast und ging durch eine langen Korridor. Dieser war ein breiter, langer mit Steinwänden, gewölbte Decken und viele beeindruckende Statuen verzierter Korridor. Am Ende des Korridors war ein großes Stahltor, der Eingang in den Saal des Imperators. Nur wenige haben das Privileg diesen zu betreten, der Junge war einer der wenigen.

Auch dieses Tor öffnete sich von alleine. Der Raum bestand lediglich aus einer langen Brücke vom Tor bis zu dem Thron des Imperators, während links und rechts Maschinen künstliche Energieblitze erschufen. »Mein Schüler«, sagte der Imperator zu dem Jungen. »Ja, Meister«, fragte dieser und ging in Richtung des Thrones. Vor dem Imperator stehend nahm der Junge seine Kapuze von seinem Kopf. »Was wünscht Ihr, Mein Imperator?«, fragte dieser, nachdem er sich vor seinem Meister hingekniet hatte. »Deine Ausbildung verläuft ganz nach Plan«, erwiderte sein Meister, ganz in Schatten gehüllt. Der Junge konnte die Macht seiner Stimme förmlich spüren. »Du entwickelst dich zu einem der stärksten Sith,die es jemals geben wird!« »Danke, Meister«, bedankte sich der Junge.

»Wir werden die Republik zerstören, Meister«, versprach der Junge ihm. »Geduld, mein junger Schüler«, warnte der Imperator ihn, »noch sind wir nicht so weit.« »Entschuldigt, Meister«, sprach der Junge im untergebenen Ton. Der Imperator nahm es ihm nicht übel, er hatte sehr viel Verständnis für seinen Schüler übrig, er erinnerte ihn an sich selbst, als er noch ein Junge war. »Wir müssen Vorsicht walten lassen, denn es gibt einen, der dich aufhalten kann, deinen Bruder«, sprach der Imperator ruhig, aber bestimmt. »M-mein Bruder, Meister?«, stotterte der Junge.

Er konnte nicht glauben, dass er einen Bruder hatte, konnte er sich doch nicht an seine Zeit als Säugling erinnern, weder an seine Mutter noch an seinen Bruder. »Ja, deine Mutter hatte euch nach der Geburt getrennt, um euch zu schützen«, erklärte der Imperator ihm, denn er erkannte die verwirrten Gedanken seines Schülers, »doch dein Bruder wurde von den Jedi gefunden, bevor ich ihn ausfindig machen konnte.« Lange Zeit herrschte Stille. Der Imperator gab seinem Schüler Zeit, diese Informationen zu verarbeiten, bis er fortfuhr: »Aber keine Sorge, mein junger Schüler, die Macht der Dunkeln Seite ist stärker in dir. Wenn deine Ausbildung zu Ende ist, wird selbst dein Bruder dich nicht mehr aufhalten können!«

Man merkte dem Jungen an, wie beruhigt er war dies zu hören. Mit einer Verbeugung verließ er den Thronsaal, um sich seinem Training zu widmen.
Zuletzt geändert von Taaron Khan am 07.04.2013, 21:04, insgesamt 1-mal geändert.
Taaron Khan

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Teil 1


Kapitel 1


DER JEDI-TEMPEL auf Coruscant war der Sitz des Hohen Rates der Jedi und die Hauptstadt der Republik. Er besteht aus zwölf sehr mächtigen Jedi-Meistern, davon fünf auf Lebenszeit, vier Langzeitmitglieder und drei Kurzzeitmitglieder. Während die fünf Langzeitmitglieder ihr gesamtes Leben dem Rat aufopferten, war es den vier Langzeitmitgliedern freigestellt, im Alter aufzuhören. Die drei Kurzzeitmitglieder hatten meist eine festgelegte Anzahl an Jahren. So wurde gewährleistet. dass der Rat weise und tatkräftig blieb. Sie bildeten die Führung des Jedi-Ordens und die Berater des Obersten Kanzlers der Republik.

Neben dem Hohen Rat der Jedi gab es auf Coruscant auch drei weitere Gremien, die sich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert hatten. So gab es den Rat des Ersten Wissens, der aus fünf Mitgliedern besteht. Einem ständigem Mitglied, dem Vorsitzendem, und vier wechselnden Mitgliedern, die auch dem Hohen Rat der Jedi angehören. Sie hatten ihren Sitz im Nordwest-Turm des Jedi-Tempels. Ihre Aufgabe war es die Geschichte der Republik zu erhalten und zu schützen. So erforschen sie alte Texte und Holocrons, um antike Lehren wiederherzustellen und Jedi zu beraten, die Problemlösungen, meist auf diplomatischer Ebene, suchten. Außerdem beherbergte der Rat das größte Archiv der Republik, weshalb manche sagten, dass eine Sache,die dort nicht zu finden ist, auch nicht existierte.

Ein anderer Rat war der Rat der Schlichtung, deren Mitglieder, fünf an der Zahl, ständig wechselten. Ihr Sitz war im Turm der Schlichtung des Jedi-Tempels. Ihre einzige Aufgabe war es, Angelegenheiten zu bearbeiten, die nicht vor die galaktischen Gerichte fielen, vor allem interne Angelegenheiten der Jedi.

Der vierte und letzte Rat war der der Neuordnung. Dieser hatte die Aufgabe, dass Schüler, die nicht zum Padawan genommen wurden, trotzdem Arbeit im Dienste des Jedi-Ordens hatten. So wurden diese dann zu den Agrikultur-Korps gebracht, um ausgebeutete Planeten zu generieren und so das Wohl der Galaxis zu verbessern.

Ein Raumschiff landete direkt vor dem Jedi-Tempel. Ein groß gebauter Mann verließ das Schiff, dicht gefolgt von einem kleinem Mädchen. Der Mann war im mittleren Alter, dennoch war es ihm kaum anzusehen. Er trug eine übliche Jedi-Robe, die Kapuze jedoch abgelegt, so zeigte er seinen kahlen Kopf, den er mit einigen Mustern verziert hatte. Das Mädchen war noch sehr jung, aber auch sie trug übliche Kleidung eines Padawans. Sie hatte brünette Haare, die sie zu einem Zopf nach hinten gebunden hatte. »Meister Baill, entschuldigt Ihr mich einen Moment«, bat das junge Mädchen ihren Meister, als sie den Eingang zum Jedi-Tempel erreicht hatten.

»Gut«, erlaubte es ihr Meister Baill, »ich habe sowieso noch etwas zu erledigen. Möge die Macht mit dir sein, Sariah.« Sariah verbeugte sich, wie es üblich war, sich vor höher rangingen Mitgliedern des Jedi-Ordens zu verabschieden und rannte in den Tempel. Dort wartete auch schon ein Mädchen. Sie hatte lange, blonde Haare, die auch sie zu einem Padawan-üblichen Zopf gebunden hatte. Sie schaute sich im Korridor um. Dieser war sehr hoch und breit. Beleuchtet wurde dieser durch das natürliche Licht der Sonne, denn in der Decke waren in regelmäßigen Abständen Glasdächer eingebaut. Getragen wurde die Decke von riesigen Säulen aus Stahl. Der Boden bestand aus einem einzigem Teppich, der jedoch unterschiedliche Farben besaß. Die Hauptfarbe war Orange, umgeben von dünnen dunkelblauen Linien. Am Rand des Korridors war der Teppich hellblau.

Als Sariah dieses Mädchen sah rief sie: »Valae! Da bist du ja!« Danach rannte sie die letzten Meter zu ihr. »Sei gegrüßt, Sariah«, begrüßte ein Kel‘Dor sie. »Seid ebenfalls gegrüßt, Meisterin Ne‘dolo«, entgegnete Sariah mit einer Verbeugung. Meisterin Ne‘dolo war ein Kel‘Dor, eine Spezies des Planeten Dorin und die Ausbilderin von Valae. Kel Dorians konnten Sauerstoff nicht all zu gut vertragen, besonders ihre Lungen und Augen waren davon betroffen. Das kam ihnen im zwar Weltall zugute, da sie auch dort einige Zeit überleben konnten. Doch müssen sie sich auf sauerstoffreiche Planeten, wie Coruscant, mit speziellen Vorrichtungen schützen.

»Ich lasse euch dann alleine,«, sprach Meisterin Ne‘dolo, »wir sehen uns dann später, Valae.« »Danke, Meisterin Ne‘dolo«, entgegnete Valae und Sariah und sie verabschiedeten sich mit einer Verbeugung von ihr. »Wie geht es dir, Sariah?«, fragte Valae ungeduldig, denn sie hatte ihre Freundin schon einige Zeit nicht mehr gesehen. »Klasse«, entgegnete Sariah, glücklich sie wieder zusehen, »die Ausbildung macht so viel Spaß.« »Das finde ich auch«, stimmte Valae ihr zu, »Meisterin Ne‘dolo ist eine sehr gute Lehr-Meisterin.« »Glaubst du, Taaron ist auch hier?«, fragte Sariah. »So mächtig, wie er schon ist, hat er sicherlich schon einen Meister gefunden«, glaubte Valae.

Taaron war ein alter Freund von den beiden Mädchen. Er war ein Jahr älter als die beiden und für einen Jüngling schon sehr stark. Valae hatte ihre Meisterin vor sechs Jahren kennengelernt, Sariah Meister Baill vor fünf Jahren. Doch Taaron war vergeblich auf der Suche nach einem Lehrer. Viele Meister hatte Angst, aufgrund seine Stärke, er könne einen Hang zur Dunklen Seite entwickeln. »Sollen wir nachsehen?« fragte Sariah und Valae nickte.

»Meister Orzo«, sagte ein Nautolaner, »wie geht es Euch?« »Meister Kasra«, begann Meister Orzo, »Sie wieder zusehen bereitet mir Freude.« Meister Kasra war ein Nautolaner, eine Spezies des Planeten Glee Anselm. Diese sind amphibisch-humanoide Wesen, die neben ihrer Städte auf dem Land auch Wasserstädte errichteten. Meister Orzo hingegen gehörte einer unbekannten, sehr seltenen Spezies an. Er war klein, grünhäutig und langlebig, die durchschnittliche Lebenserwartung betrug ungefähr neunhundert bis eintausend Jahre.

Diese Spezies war sehr machtsensitiv und zeichnete sich vor allem in Geduld, Friedfertigkeit und ihrer Harmonie zur Natur aus. »Es lange Zeit her wieder hier ihr seid«, sprach Meister Orzo beunruhigt, »was schlimmes passiert ist?« »Der galaktische Senat braucht Euch als Berater, Meister Orzo«, erklärte Pel‘mar Kasra, »aber wie ich sehe, habt Ihr selbst ein Problem.« »Woher du das sehen«, fragte Meister Orzo überrascht, denn er war sehr gut darin, seine Gefühle abzuschirmen und nach außen hin ruhig und gelassen zu wirken. »Mein alter Freund, ich kenn euch schon seit einer sehr langen Zeit«, entgegnete Kasra, »ihr selbst hattet mich ausgebildet.«

Meister Kasra war vor vielen Jahren selbst noch ein Padawan und wurde von Meister Orzo so gut ausgebildet, dass er nun selbst ein Jedi-Meister war und sogar den Vorsitz im Hohen Rat der Jedi inne hatte.»Ich sehe Euch nichts vormachen ich kann«, lachte Meister Orzo, der nun vollkommen ehrlich sprach, »ihr Recht habt, ich einen Jüngling habe, die Macht nirgends stärker ich gesehen habe. Er keinen Meister findet.« Er sprach über Taaron, einen Menschen, den er damals persönlich aus den Armen seiner Mutter genommen hatte, um ihn zum Jedi-Tempel zu bringen und ihn ausbilden zu lassen.

»Wie stark ist er«, fragte Meister Kasra sichtlich erstaunt. »Die Skala der Midi-Chlorianer zu klein für ihn ist«, entgegnete sein Gegenüber eifrig. »Mehr als zwanzigtausend also«, überlegte Meister Kasra, »vielleicht haben viele Angst, ihn auszubilden.« »Es so sein kann«, sagte Meister Orzo bestürzt, »aber Ihr Euch irren tut, die Skala den Hohen Rates ich benutzt habe.« »Mehr als vierzigtausend«, Meister Kasra konnte diese Worte nur sehr schwer aus seinem Mund bringen, so überwältigt war er von dieser Erkenntnis.

Die meisten Jedi erreichten nicht einmal den Wert der handelsüblichen Skala, zwanzigtausend, geschweige denn die des Hohen Rates der Jedi. »Führt mich zu ihm, Meister Orzo«, bat Pel‘mar Kasra seinen ehemaligen Meister uns sie gingen zur Akademie, einen Ort im Jedi-Tempel, wo Jünglinge ausgebildet werden, bis sie als Padawan genommen werden. Dort wird ihnen die ersten Erfahrungen mit der Macht beigebracht, um sie auf ein Leben als Padawan und späterer Jedi vorzubereiten. Dieser Komplex war gleichzeitig auch die Heimat der Jünglinge, die diesen vor ihrem dreizehnten Geburtstag nicht verlassen durften, außer, sie wurden als Padawan ausgewählt. So wurde gewährleistet, dass die Jünglinge keinen Kontakt zur Außenwelt haben, um nicht vor schädlichen Einwirkungen verdorben zu werden.

»Taaron«, rief Sariah und sie und Valae rannten zu ihm, während er seine Übungen mit dem Lichtschwert vollzog. Er hatte seine Augen verbunden und verteidigte sich so blind gegen Blasterschüsse, die aus kleinen Droiden abgefeuert wurden. Als er Sariahs Stimme hörte, schaltete er die Droiden mit seiner Macht aus und nahm die Augenbinde von seinem Gesicht. »Was macht ihr beide denn hier?«, fragte Taaron überrascht, als er Sariah und Valae vor sich stehen sah. »Wir sind hier zu Besuch mit unseren Meistern«, entgegnete Valae glücklich, doch Taaron verzog sein Gesicht.

Er schaute traurig auf den steinernen Boden des Raumes. Der ganze Raum bestand aus Steinen, die Verzierung ist sehr schlicht gehalten, da er als Trainingsraum für Jünglinge gilt. »Was hast du denn?«, fragte Valae bestürzt. »Ich warte immer noch auf meinen Meister«, antwortete Taaron, immer noch auf den steinernen Boden starrend, »und bald ist mein dreizehnter Geburtstag.« »Du wurdest noch nicht ausgewählt?« fragte Sariah sehr überrascht, »du bist doch besser als Valae und ich zusammen!«

Und das war er tatsächlich. Schon einige Zeit, nach dem Beginn seiner Ausbildung konnte Taaron mit der Macht so umgehen, wie Jünglinge, die weit aus länger hier waren als er. Auch im Schwertkampf konnte ihm kein anderer Jüngling das Wasser reichen, so genügte es ihm auch nicht, sich blind vor einer Drohne zu verteidigen, er nutzte mittlerweile schon vier. »Ich weiß nicht, woran es liegt«, murmelte Taaron, er hatte seinen Blick immer noch nicht vom Boden gelöst.

»Ich weiß, dass es verboten ist, aber lasst uns kämpfen«, schlug Valae vor, um Taaron aufzuheitern. Denn sie wusste, dass Taaron keinem Kampf absagen konnte, denn er liebte das Kämpfen. So war es keine Überraschung, dass Taaron sich nicht zweimal zu diesem Kampf bitten ließ. »Ihr beide gegen mich?«, fragte Taaron herausfordernd. Denn er wusste, alleine hätte keiner der beiden gegen ihn eine Chance, auch wenn sie seit einigen Jahren von einem Jedi-Ritter ausgebildet wurden. Da zückten Valae und Sariah ihre Lichtschwerter und aktivierten diese, Taaron nahm diese Reaktion als bejahte Antwort auf seine Frage und zündete sein Lichtschwert ebenfalls. So begann ein Spaßkampf zwischen den drei Freunden.

Taaron machte den ersten Schritt und griff Valae an. Valae konnte diesen Erstschlag mit einer gekonnten Bewegung ihres Lichtschwerts parieren. Sariah führte mit ihrem Lichtschwert einen hohen Schlag aus, der auf Taarons Kopf zielte. Zeitgleich griff Valae die Füße von Taaron an. Taaron musste sich ducken, um Sariahs Angriff auszuweichen und wirbelte direkt darauf zur Seite Weg, um auch Valaes Angriff auszuweichen. Schon wieder griffen Sariah und Valae koordiniert an, weil sie wussten, dass sie alleine nicht all zu viel ausrichten konnten.

Diesmal griffen sie die Seiten von Taaron an, der diesen Angriff jedoch mit einer Rückwärtssalto entschärfen konnte und zurückschlug. Seine Schläge waren präzise und schnell, ohne das Eingreifen von Valae hätte Sariah dies wohl nicht mehr lange durchgehalten. Aber schon wieder erkämpften sich Sariah und Valae die Oberhand, sie drängten Taaron in die Ecke des Raumes, um seine Bewegungen einzuschränken. Doch Taaron erkannte dies und konnte durch einen Machtsprung diesen Plan vereiteln.
Plötzlich erschienen Meister Kasra und Meister Orzo und sahen sich heimlich den Kampf an der drei an.

Als Taaron wieder in Bedrängnis geriet, weil ihn zwei Lichtschwerter, darunter Sariahs Doppellichtschwert, angriffen, warf Meister Kasra ihm sein Lichtschwert zu und rief Taaron zu: »Hier, nimm meins!« Taaron ergriff das Schwert, ohne auf den Werfer einzugehen, und schon zischte ein gelber Strahl aus dem Lichtschwert. Taaron lächelte, als er nun mit zwei Lichtschwertern die Angriffe von Sariah und Valae einfacher parieren konnte. Als Sariah unachtsam war, nutzte Taaron die Unstimmigkeit zwischen den beiden und setzte zum Angriff über. Nun konnte er beide Kontrahenten gleichzeitig angreifen, jeweils mit einem Lichtschwert. Meister Kasra und Meister Orzo, die sich diesem Kampf immer noch ansahen, waren erstaunt, wie gut Taaron im Umgang mit zwei Lichtschwerter war im Kampf war.

»Das ist doch unglaublich«, Pel‘Mar Kasra war beeindruckt vom diesem Jüngling. »Ich dir zustimmen«, entgegnete Meister Orzo, »er schon immer wissensbegierig und geduldig.« Nun konnte man erkennen, wie Taaron die Oberhand im Kampf gewann. Mit gezielten und schnellen Schlägen zwang Taaron Sariah und Valae zum verteidigen. »Gebt auf«, sagte er zu seinen Gegnern, »ich will weder eure Lichtschwerter zerstören, noch euch verletzen.« »Dann ist der Kampf auch noch nicht vorbei«, erwiderte Valae. Und versuchte sich mit einem Gegenangriff zu befreien. Doch Taaron ahnte diese Attacke und konterte diese gezielt.

»Sie hat Recht, die Macht wird dich leiten, mein junger Padawan«, entgegnete Meister Kasra, »es gibt immer einen Weg. Taaron hätte den Kampf beinahe verloren, weil er durch diesen Satz fast zu Stein gefror. Nur mit Glück wich er einen Gegenangriff von Sariah aus und konnte Valae so unter Druck setzen, dass diese keinen Angriff ausführen konnte. Dann gelang es ihm sogar Valae und Sariah zu entwaffnen, ohne etwas zu beschädigen, indem Sariahs rechten Arm unter seinen rechtem Arm zwängte und mit einem gezielten Schlag seiner linken Hand konnte er sie entwaffnen. Auch Valae war nun kein Hindernis mehr. Nach einigen schnellen Schlägen schwächelte sie so sehr, dass er ihr das Lichtschwert aus der Hand treten konnte.

»Das hast du gut gemacht, Taaron«, sagte Meister Kasra, als er sich mit Meister Orzo näherte. »Danke für Ihr Lichtschwert«, bedankte sich Taaron mit einer Verbeugung vor Meister Kasra und gab ihn sein Lichtschwert wieder. »Meister Kasra, Ihr ihn nehmen wollt als Padawan-Schüler?«, fragte Meister Orzo ihn, als Taaron, Sariah und Valae gespannt auf eine Antwort warten. »Ja, dazu habe ich mich entschieden«, antwortete Meister Kasra. Taaron konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, Sariah ließ ihre Emotionen sogar Luft: »Endlich.« Sariah lief auf Taaron zu und umarmte ihn. Taaron konnte es noch nicht glauben, Er stand da, als wäre er aus Stein geschlagen. Auch Valae war glücklich, denn sie wusste, Taaron zu den Agrikultur-Korps zu schicken wäre eine Verschwendung seiner Machtsensitivität.

»Sariah«, rief eine Stimme ruhig, »wo bleibst du?« Sariah erschrak, als sie ihren Namen hörte. Als sie sich zu der Person umdrehte, die gesprochen hatte, erkannte sie ihren Meister. »Natürlich, Meister«, entgegnete Sariah hastig. »Ah, Meister Baill, wie es Euch geht?«, fragte Orzo ihn und ging langsam mit seinem Krückstock in dessen Richtung. »Ah, Meister Orzo, schön Euch wieder zu sehen«, entgegnete er Orzo, als er sich diesem zuwandte, »mir geht es gut.« »Was Euch verschlagen hat nach Coruscant?«, fragte Meister Orzo weiter, nun direkt vor Meister Baill stehend. Meister Baill kannte diese Fragen, Meister Orzo fragte jeden Jedi-Ritter, was ihn hierher verschlagen hatte.

Meister Orzo war sehr fürsorgsam, deswegen wurde er auch so geachtet, sei es im Hohen Rat der Jedi oder auch zwischenmenschlich. »Ich hatte ein Holocron für Sariahs Ausbildung geholt«, antwortete Meister Baill wahrheitsgetreu, »aber nun müssen wir los, Sariah.« »Euer Padawan beachtlich gelernt hat«, lobte Meister Orzo. »Danke, Meister Orzo«, bedankte sich Meister Baill verlegen, »möge die Macht mit euch allen sein.« »War schön euch beide wieder zusehen«, verabschiedete sich Sariah von Taaron und Valae.

Meister Baill verließ mit seiner Padawan-Schülerin den Raum, um zu ihrem Raumschiff zurückzukehren. »Ich muss nun auch wieder zu meiner Meisterin«, entgegnete Valae, »viel Glück, Taaron, Auf Wiedersehen Meister Kasra und Meister Orzo.« »Grüße Meisterin Ne‘dolo von mir, Kleine«, verabschiedete Meister Kasra sie. Valae nickte zustimmend: »Das mache ich, Meister.« »Lass uns nun auch gehen, Padawan«, sagte Meister zu Taaron und dieser genoss diese Worte, »wir beginnen nun mit deiner Ausbildung.« Glücklich verabschiedete er sich von Meister Orzo und verbeugte sich tief vor diesem. »Möge die Macht mit euch sein«, verabschiedete sich auch Meister Orzo.
Taaron Khan

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Kapitel 2


DER IMPERATOR ERSCHIEN einem seiner führenden Offiziere über ein Hologramm. »M-mein Imperator«, stotterte der Offizier. »Ich dachte, dieser Auftrag wäre ein Leichtes für Sie«, entgegnete der Imperator gelassen, aber mit nötiger Härte. Der Offizier hatte Angst, das konnte er selbst durch die räumliche Entfernung spüren. Er fuhr fort: »Ich werde Euch meinen Schüler, Darth Slithaton, zur Seite stellen, er ist schon auf dem Weg zu Euch.«

»I-ihr schickt uns ein Kind«, spottete der Offizier, trotz seiner Angst glaubte er, recht zu haben. Doch diese Meinung teilte der Imperator nicht. Er hob seine Hand und griff nach dem Offizier. Der Offizier bekam keine Luft mehr, er griff sich an die Kehle, lockerte seine Kleidung, aber es half nichts. Kurz bevor er zu ersticken drohte, hörte der Imperator auf. »Ich hoffe, Ihr zweifelt nicht noch einmal an meinen Entscheidungen,« die Stimme des Imperators ist hart und durchdrang jede Vene und jeden Nerv des Offiziers. »J-ja, v-verstanden, mein Imperator«, stotterte der Offizier, er hatte schon seinen Tod gesehen.

Das Schiff von Darth Slithaton näherte sich dem Kreutzer des Imperiums. Es war nur ein kleines Schiff, denn er wollte keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, denn genauso wie die Sith vor ihm hatten sich bis jetzt mit Erfolg vor der Republik versteckt. Sein Schiff war auf Geschwindigkeit ausgelegt, denn sie besaß nur einen einzigen Blaster und hatte keine nennenswerte Verteidigung zu bieten. Aber er wusste, dass niemand auf die Idee kam, ihn, den Schüler des Imperators, anzugreifen. Durch den Fangstrahler ergriffen, wurde das Schiff zum Kreuzer gezogen.

Er wurde erwartet, sein Meister hatte ihn angekündigt. Er hatte einen Auftrag zu erfüllen, Scheitern gab es nicht. Sein Pilot riss ihn aus seinen Gedanken: » Darth Slithaton, wir sind gelandet, wir öffnen Ihnen jetzt die Luke.« Er nickte und machte sich bereit. Sein Lichtschwert befestigte er sich an seiner Hüfte, bevor er sich die Kapuze seines schwarzen Sith-Umhangs überzog. Damit erschien er zumindest vom Aussehen respektvoller und gefürchteter, trotz seines Alters, denn genau das war er auch. Er war eine Waffe des Imperators, ein Werkzeug, dem nur noch die Feinheiten fehlten. Als er die Luke verließ, erwartete ihn der ganze Führerstab des Kreuzers.

Der Hangar war schlicht gehalten. der Boden bestand aus verdunkeltem Eisen und die Wände waren in einem dunklem weiß gehalten. Es zeigte, dass den Sith die unnötige Ausstattung egal war, denn wenn das Schiff zerstört, wäre es umsonst. Beim Schiffbau konzentrierte man sich nur auf das Wesentliche. Das gefiel dem jungen Sith, er hasste übertriebene Verzierung, er liebte es einfach und schlicht. Er ging durch eine Reihe von Soldaten hindurch zu den Offizieren, die sich aus Furcht vor dem Imperator hinknieten. Die Soldaten trugen die übliche Uniform, mit Ausnahme weniger, die diese mit Auszeichnungen schmücken durften.

»Erhebt euch«, sprach der Sith mit einem herablassenden Ton. Die Offiziere leisteten sofort gehorsam und erhoben sich, bis sich einer zu Wort meldete: »Seid gegrüßt, Darth Slithaton, wir sind froh, dass Ihr hier seid! Es ehrt uns!« »Spart Euch dieses Schleimen«, erkannte der Sith, »ich weiß, dass Ihr nicht erfreut seid, mich hier zu haben, denn ich bin ja nur ein Kind.« Daraufhin herrschte Stille, die für die Offiziere tödlich vorkam.

»Wie sieht die Lage aus?«, fragte Darth Slithaton, als er mit den Offizieren auf der Brücke des Kreuzers waren. Es war das Kontrollzentrum des Schiffes, von hier gingen alle Befehle aus. »Die Verteidiger haben auf Ashas Ree einen planetenweiten Schutzschildgenerator hochgefahren, mein Lord«, antwortete einer der Offiziere und rief eine Hologramm-Karte des Planeten auf, um die Stelle des Generators aufzuzeigen. Der junge Sith dachte kurz nach, die Offiziere konnten keine Reaktion aus dem Gesicht des Jungen ablesen. Er hatte gelernt, jegliche Gefühle vor der Außenwelt abzuschirmen, um so unantastbar zu sein.

Nun endlich sprach er: »Und es ist euch nicht gelungen, diese zu zerstören? Was habt ihr die ganze Zeit getrieben? Däumchen gedreht?« Der Zorn in seiner Stimme war eindeutig spürbar. Keine der Offiziere wollte freiwillig darauf antworten, so ergriff Darth Slithaton wieder das Wort: »Der Imperator hat euch diese Aufgabe erteilt, weil es kein Problem sein sollte, diesen Planeten zu erobern. Dennoch tut ihr euch schwer damit.« »Mit allem gebührenden Respekt«, versuchte einer zu erklären, »wir arbeiten an diesem Problem.« Der Sith war zornig, er konnte nicht verstehen, warum der Imperator solchen unnützen Offizieren eine Eroberung zutraute.

»Habt ihr schon versucht, zu landen und den Generator zu zerstören?«, fragte der Sith, er hasste Lebewesen, die nichts auf die Reihe bekamen und dennoch einen hochrangigen Posten besetzten. »Wir hatten diesen Gedanken herangezogen«, erklärte ein Offizier, »doch wir sahen keine Möglichkeit, aufgrund dieser Verteidigungsanlagen.« Er zeigte, dass neben dem Generator Verteidigungsanlagen waren, die so stark waren, einen landenden Kreutzer abzuschießen. »Und was ist mit diesem Gebiet«, erzählte Darth Slithaton, »natürlich darf kein Kreuzer landen, nur ein kleiner Elite-Trupp, der die Generatoren ausschaltet, und den Angriff einleitet.« Auf diese Idee wäre niemand von ihnen gekommen, das wusste er.

Gut, dass er hier war. Nach einer kleinen Pause entgegnete der Sith: »Macht die zehn besten Männer bereit, ich werde diesen Plan persönlich in die Tat umsetzen.« »Wie Ihr wünscht, mein Lord«, der Führerstab verbeugte sich einheitlich vor dem Sith und trat weg. Auch Darth Slithaton zog sich in sein persönliches Zimmer zurück, wo er Kontakt mit seinem Meister aufnahm. Sie Zimmer war klein, aber das war ihm egal, er brauchte Ruhe von den Offizieren, er wusste, dass der ganze Erfolg dieser Eroberung von ihm abhing. Er hatte ein Klappbett erhalten, das er aber nicht gedachte zu benutzen. Außerdem noch einen kleinen Tisch und Stühle, um den Raum auszufüllen.

»Mein Meister«, sprach Darth Slithaton und kniete sich hin, als der Imperator durch ein Hologramm erschien. »Wie sieht es aus?«, fragte der Imperator, denn genau das sollte sein Schüler herausfinden und bei Bedarf handeln. »Eine Katastrophe, Meister«, erklärte sein Schüler, »der Führerstab ist unfähig diesen Planeten zu erobern.« »Deswegen habe ich dich geschickt, mein Schüler«, entgegnete sein Meister, »siehe dies als Test deiner Fähigkeiten an.« »Ja, mein Meister«, verabschiedete sich der Junge, als das Hologramm seines Meister verschwand.

Währenddessen bereiteten sich zehn Soldaten vor, um mit dem Sith die Eroberung einzuläuten. Sie fühlten sich geehrt ausgewählt worden zu sein, denn sie wussten, dass nur die besten für diese Mission gebraucht wurden. Auch sie wussten, wer sie anführen würde, deswegen war keiner der Soldaten überrascht, als sich ein Junge ihnen näherte. »Seid ihr bereit?«, fragte dieser mit einer sehr erwachsenen Stimme. Die letzten Soldaten steckten ihre Blaster in die dafür vorgesehenen Halterungen, banden ihre Stiefel fest und rückten ihren Kragen zurecht. Wenn sie fertig waren, stellten sie sich in einer Reihe vor dem Sith auf.

»Nun gut«, sagte er, als er merkte, dass sie fertig waren, »die Taktik ist ganz einfach gehalten, wir landen, schalten den Generator aus und verschwinden.« »Jawohl, Sir«, riefen alle Soldaten gleichzeitig. Sie begaben sich in ein kleines Schiff, das gerade einmal Platz für sie alle hatte. Es war ein so kleines Schiff, dass es Verschwendung wäre, dieses Schiff mit Waffen oder Verteidigungsschilden auszustatten. »Was, wenn sie merken, dass wir kommen?«, fragte einer der Soldaten. »Nein, dass werden sie nicht«, erwiderte der Sith. »Aber... Sir...«, entgegnete der Soldat wieder. »Das sollte dir genügen, Soldat«, unterbrach ihn der Sith erneut. »Jawohl, Sir«, der Soldat zog sich zurück. Es dauerte nicht lange, bis sie die Atmosphäre des Planeten erreichten.

Ashas Ree war ein sehr bewaldeter, aber dennoch hoch zivilisierter Planet. Trotz guter Lebensbedingungen herrschte dort fast kein Leben. Nur die Separatisten lebten dort, auf dem Eigentum der Sith. Das konnte Darth Slithaton nicht dulden. Denn Ashas Ree war einst ein Teil des neuen Sith-Imperiums, bevor die Separatisten diesen Planeten eroberten und ihn von den anderen Sith-Welten abschnitten. Auch der Imperator konnte so einen Rückschlag nicht dulden. Der Planet war zwar nicht von existenzieller Bedeutung, aber dennoch aufgrund der Rohstoffvorkommen ein wichtiger Teil im Plan des Imperators.

Sie landeten auf dem Planeten ohne bemerkt zu werden, so wie es Darth Slithaton gesagt hatte. Mitten in einer bewaldeten Lichtung. So konnte man das Schiff nicht sehen, sollte die Umgebung aus der Ferne kontrolliert werden. Als alle Soldaten das Schiff verlassen hatten, stellten sie sich wie schon auf dem Kreuzer in einer Reihe auf, um weitere Befehle zu erhalten. Das gefiel dem Sith, er merkte sofort, dass dieses Team besser war als der Führerstab auf dem Kreuzer. »Gut«, begann Darth Slithaton, »es gibt nur den einen Schildgenerator, den wir ausschalten müssen.« »Jawohl, Sir«, riefen die Soldaten und Darth Slithaton spürte ihren Mut und ihre Bereitwilligkeit, endlich anzufangen und für den Imperator zu kämpfen, ja, sogar zu sterben.

Er ging voran, die Soldaten folgten ihm, so hatte es der Sith am liebsten. Sie gingen durch den dicht bewachsenen Wald. Für Darth Slithaton war es ein leichtes, sich fortzubewegen, nicht nur, weil er ein kleiner Junge war, sondern auch aufgrund seiner Machsensitivität. So konnte er Baumstämme, die ihm den Weg versperrten, einfach überspringen und musste diesen nicht so wie die Soldaten kletternd überwinden.

Doch dies sollte sie nicht aufhalten, denn schon bald hatten sie den Waldrand erreicht. Vor ihnen eröffnete sich nun ein langes, flaches, leereres, savannenähnliches Gebiet. Der Junge wusste, hier mussten sie aufpassen, dass sie niemanden auffielen, denn auf dem freiem Feld waren sie leichte Beute für jeden Scharfschützen. Doch die Macht teilte ihm mit, dass niemand in der Nähe war, um Alarm zu schlagen. Darth Slithaton machte eine Handbewegung und schon setzte sich der Trupp in Bewegung. Es war leichter durch das Feld zu laufen als durch den Wald, das beschleunigte die ganze Sache.

Sie standen nun ungefähr hundert Meter von Schildgenerator entfernt, versteckt hinter einer einsamen Baumgruppe, um nicht aufzufallen. »Ihr bleibt hier und wartet auf meinen Befehl über den Komlink«, befahlt Darth Slithaton und die Soldaten nickten, »ich muss erst einmal die Kameras ausschalten.« Der Sith näherte sich geschwind der Basis, während er sie sich einprägte und mögliche Manöver durchging. Angekommen hatte er sich bereits für ein Manöver entschieden. Noch beim laufen zerquetschte er die Kameras mit der Macht, bevor er nun zum Sprung ansetzte, um auf dem Dach zu landen. »Zugriff«, sprach er in den Komlink, ruhig, aber mit Zielstrebigkeit.

Er sah, wie sich sein Trupp auf den Weg machte. Und wie er es erwartet hatte liefen Separatisten aus dem Gebäude, um sich zu verteidigen. Die Soldaten warfen Blendgranaten, so hatten sie Zeit, ungehindert näher zu kommen. Darth Slithaton hörte den Lärm von Blastern, die im einen Adrenalinschub verpassten. Die Luke hinter ihm öffnete sich und Separatisten erschienen auf dem Dach. Mit schnellen, aber gefassten Bewegungen näherte sich Darth Slithaton seinen Feinden und stach den ersten aus nächster Nähe nieder. Sichtlich überrascht, einen Sith auf dem Dach vorzufinden, wusste der zweite Separatist nicht, was er tun sollte.

Das nutzte Darth Slithaton, um ihn mit der Macht im Genick zu fassen und hochzuheben. Er sah den entsetzten Ausdruck des Feindes, so voller Panik, dass er nicht einmal seine Waffe benutzte. Darth Slithaton nutzte dessen Angst und genoss die Hitze der Dunklen Seite in ihm, die nun stärker wurde. Um sich weiter am Kampf zu beteiligen warf er seinen Gegner vom Dach. Man konnte kurz seinen Schrei hören, dann war es still, bis die Blaster weiter machten.

Nun sprang Darth Slithaton die Luke hinunter, um die zweite Front zu eröffnen. Er landete im oberen Stockwerk dieser Basis. Dieses Stockwerk bestand nur aus einem großen Raum, getrennt durch kleine Trennwände. Es schien eine Art Büro darzustellen. Im hinteren Teil der Etage sah er eine Truppe, die nach unten führte. Als er in diese Richtung ging, erkannte er, dass in den Ecken Kisten gestapelt wurden, vereinzelt auch Truhen. Er vermutete Rüstung und Waffen darin. Auch ein Computer-Terminal befand sich in einer der Ecken. Dies konnte Darth Slithaton in sich aufnehmen, ohne darüber bewusst nachdenken zu müssen. Denn sein Hauptaugenmerk lag auf den Separatisten, die sich eine Etage tiefer gegen die Invasoren verteidigten.

Er sah, wie sie sich eilig ihre Rüstungen anzogen, um ihren Freunden gegen die Eindringlingen zu helfen, doch dazu sollte es nicht kommen. Darth Slithaton fegte wie ein Sturm durch die Reihen, er schlug nach rechts und nach links und säbelte Gliedmaßen und Köpfe ab. Er setzte mächtige Machtstöße frei und schleuderte seine Opfer durch die Luft, als wären sie Stoffpuppen, bis ihre Knochen und Schädel zerbrachen.

Die Separatisten boten fast keinen Widerstand. Der Sith hatte sie völlig überrumpelt. Sie konnten nicht glauben, was ein kleiner Junge alles anrichten konnte. Sie dachten, dass Dach wäre sicher. Darth Slithaton merkte schnell, das waren keine Soldaten, das waren Männer und Frauen, die eine einfach Grundausbildung erhalten haben, als sie sich den Separatisten angeschlossen hatten. Sei plötzlicher Angriff und sein Gemetzel nährte die Panik und Furcht der Menschen. Er nahm diese Urangst auf, er sog sie förmlich wie eine Droge in sich hinein. Manche tötete er, andere ließ er dem Tode nah liegen, wodurch ihr qualvolles Ende um zwanzig bis dreißig Sekunden verlängert wurde. Er ergötzte sich an den lauten schrillen Schmerzensschreien. Dies steigerte die Macht seiner Dunklen Seite.

Hätten es die Menschen es zu einem koordinierten Angriff geschafft, wäre es eventuell eine Herausforderung für den Sith geworden, aber so hatten sie keine Chance. Als er sah, dass sich wenige Frauen dazu entschlossen, Gegenwehr zu leisten, war Darth Slithaton sofort bei ihnen und stach sie mit wenigen Schlägen seines Lichtschwerts nieder. Nun flohen viele von ihnen, und er ließ sie laufen, denn er wusste, dass dort seine Männer warteten, die sich ihrer annehmen würden. Andere versuchten sich vor ihm zu verstecken. Doch Darth Slithaton brauchte sich nicht einmal nach ihnen umzuschauen, er spürte ihre Angst durch die Macht, er wusste wo sie waren.

In Minutenschnelle war alles vorbei. Es war still geworden um ihn. Er stand alleine im Raum, umringt von unzähligen Leichen. Die Soldaten, die sich nun ihrem jungen Anführer näherten erschraken kurz, weil sie nicht glauben konnte, dass ein Junge so etwas anrichten konnte. »Lasst uns die Bomben platzieren und dann verschwinden«, befiehl Darth Slithaton. »Die Bomben sind schon platziert, Sir«, entgegnete einer der Soldaten. Daraufhin schaute der Sith ihn prüfend an. Nach einem kurzen Blickkontakt zog der Sith wieder seine Kapuze über den Kopf und stieg über die Leichen in Richtung des Ausganges. Die Soldaten erschraken noch einmal, denn der Junge tat so, als wäre das, was er getan hatte, selbstverständlich.

Sie folgten ihm, als er an ihnen vorbei zum Schiff ging. Als sie sich weit genug vom Generator entfernt hatte, gab Darth Slithaton den Befehl, den Generator in die Luft zu sprengen. Einer der Soldaten holte daraufhin den Fernzünder aus seiner Tasche und betätigte den roten Knopf. Es gab einen lauten Knall und der Generator hüllte sich in einen Feuerball, deren Flammen ungefähr dreizig Meter in die Höhe ragten. Der Sith ergriff seinen Komlink und funkte zum Kreuzer durch: »Die Bombardierung kann beginnen, wenn ich den Befehl gebe. Waffen sollen ausgerichtet werden.« »Ja, mein Lord«, sprach eine Stimme aus seinem Komlink und Darth Slithaton, wie er die Befehle weiter gab.

Am Raumschiff angelangt, stiegen die Soldaten in Schiff. Der Sith wartete noch einen kurzen Augenblick, bis er seinen Männern in das Schiff folgte. Hinter ihm schloss sich die Luke und das Schiff hob ab. Er wartete mit dem Befehl zum Angriff, bis sie die Grenze der Atmosphäre erreichten. »Wir haben das Weltall erreicht, Sir«, sagte der Pilot des Schiffes. Der Sith nahm in Ruhe sein Komlink in die Hand und sprach hinein: »Angriff. Aber nur auf die Städte, danach landet ihr und führt eine Reinigung durch.« »Jawohl, mein Lord«, entgegnete ihm die Stimme aus der Komlink.

Kurze Zeit später konnten die Soldaten im Schiff mitansehen, wie jede Stadt auf dem Planeten dem Erdboden gleich gemacht wurde. »Wir docken jetzt an«, erklärte der Pilot, als sie den Hauptkreuzer erreichten.
 Auf dem Kreuzer wurde Darth Slithaton jubelnd empfangen, denn ohne seine Hilf hätten sie den Sieg nicht davon getragen, zumindest nicht jetzt, dachten die Offiziere, doch dem Sith ließ der Jubel kühl, er hasste Schleimer. Für ihn waren es Insekten, lästige Parasiten. Ohne ein Wort mit den Offizieren zu wechseln, ging er den engen Korridor aus hellem Stahl entlang, um mit seinem Meister Kontakt aufzunehmen.

In seinem kleinem Zimmer angelangt kniete er sich sofort hin, um mit seinem Imperator zu sprechen. Dieser erschien auch in kurzer Zeit als Hologramm vor ihm. »Mein Schüler«, begrüßte ihn sein Meister, »ich spüre, dass ihr es geschafft habt.« »Ja, mein Meister«, entgegnete Darth Slithaton, »die Offiziere waren dabei aber keine große Hilfe. »Ich weiß«, entgegnete der Imperator, »sie sind unnütz, das sehe ich jetzt ein. Töte sie und vergebe die Posten an stärkere Männer.« »Jawohl, mein Meister«, verabschiedete sich der Sith-Schüler und das Hologramm seines Meisters verschwand.
 Er machte sich sofort auf, um mit den Offizieren zu sprechen. Im Kontrollraum angelangt, wurde er er schon erwartet.

»Habt ihr mit dem Imperator geredet?«, wollte einer der Offiziere wissen, »ist er zufrieden mit unserem Erfolg?« Darth Slithaton beachtete ihn gar nicht, er blendete ihn aus, stattdessen wendete er sich an die Nicht-Offiziere in diesem Raum: »Wem dient ihr, den Offizieren oder dem Imperator?« »Dem Imperator«, antwortete jemand stellvertretend für alle, die zustimmend nickten. »W-was soll die Frage?«, stotterte einer der Offiziere. »Um auf Eure Frage zurückzukommen«, entgegnete der Sith, »es war nicht euer Erfolg, sondern meiner und das weiß auch er Imperator.« Er machte eine Pause, um die nun aufkommende Angst der Offiziere zu absorbieren.

Er fuhr fort: »Er weiß so gut wie ich, dass ihr alle nichts taugt. Deswegen hat er mich beauftragt euch zu töten.« Die Offiziere glaubten ihren Ohren nicht. Noch bevor sie reagieren konnten, säbelte Darth Slithaton alle Offiziere mit wenigen Hieben nieder. Die anderen Soldaten standen nur herum und sahen entsetzt drein, denn sie wussten, wenn sie sich einmischten, würden sie genauso wie die Offiziere enden.

Nachdem der Sith fertig war, musterte er die übrigen Soldaten. Er konnte ihre Angst spüren, aber er fand es selbstverständlich, denn sie wussten nicht, was er mit ihnen vorhatte. Er zeigte auf fünf der Soldaten und sagte: »Ihr nehmt deren Plätze als Offiziere an.« Darth Slithaton zeigte auf die fünf Leichen. »Ja, mein Lord«, antwortete einer der fünf Ausgewählten. Nun drehte er sich zu den übrigen Soldaten um: »Und ihr, macht mein Schiff startbereit, ich fliege wieder zu meinem Meister.« Mit einem Nicken verließen die Soldaten den Kontrollraum, um den Wunsch des Sith Folg zu leiste.

Als sein Schiff startbereit war, betrat Darth Slithaton dieses und setzte sich in das kleine Schiff. Das Schiff hob langsam ab und entfernte sich vom Kreuzer. Es dauerte ein bisschen, aber danach vollzog das Schiff den Hyperraumsprung.
Taaron Khan

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Kapitel 3


NUN SAH ER AUS WIE EIN PADAWAN, dachte sich Taaron, als er mit Meister Kasra durch den Dachgarten des Jedi-Tempels auf Coruscant ging. Es war wohl der einzige Teil in Coruscant, welches Pflanzen beherbergte. Die Treppen und Stufen führten auf das Dach des Tempels und der Boden dort wurde von verschiedenen Fließen und Mustern geziert. Dort gab es genügend Möglichkeiten, um Lichtschwertübungen durchzuführen.

»Meister«, fragte Taaron unsicher, »was machen wir hier?« Es schien, Meister Kasra hätte ihn nicht gehört, denn er ging unbeirrt weiter. Doch dann antwortete er: »Muss denn alles einen Grund haben, Taaron, kann es denn nicht einfach Zufall sein, dass wir hier sind?« »Mit Respekt, Meister«, widersprach Taaron seinem Meister, »es gibt kein Zufall, es gibt nur die Macht, so hat alles was passiert seinen Grund.« Nach einer kurzen Pause, in der er Kraft schöpfte, um zu sprechen: »Deswegen sind wir aus einem bestimmten Grund hier und nicht aus Zufall.« Nach dieser Antwort schwieg Meister Kasra wieder. Taaron wurde unsicher er hätte diese Frage falsch beantwortet, er zweifelte an sich.

»Nicht zweifeln«, erkannte Pel‘mar Kasra seinen Gemütszustand, »du darfst dich nicht verunsichern lassen.« »Aber, Meister, wieso schweigt...«, Taaron konnte nicht zu Ende sprechen, denn sein Meister unterbrach ihn: »Schweigen heißt nicht, dass man falsch liegt, es darf dich nicht verunsichern, verstanden?« »Ja, Meister«, entgegnete sich Taaron nun sicher, »ich habe verstanden.« »Denn deine Antwort war vollkommen richtig, mein junger Padawan«, lobte er seinen Schüler, »wir sind aus einem bestimmten Grund hier.« Taaron konnte man ansehen, dass er aufgeregt war, er fand es toll, endlich ein Padawan sein zu dürfen.

»Du scheinst es nicht zu ahnen, oder?«, fragte Meister Kasra ihn. Taaron schüttelte den Kopf. »Was ist heute an diesem Tag so besonders?«, fragte ihn sein Meister wieder. »Mein Geburtstag«, Taaron war sich nicht sicher, ob sein Meister dieses Ereignis meinte. Doch er meinte es, denn er fing an zu grinsen. »Die Tradition sieht vor, dass jeder Meister seinem Schüler um dreizehnten Geburtstag ein Geschenk überreicht«, erklärte Meister Kasra. Taaron fing an zu grinsen, er freute sich über diese Nachricht. »So, nun ist heute dein dreizehnter Geburtstag, Taaron«, fuhr Meister Kasra fort, »und auch ich habe ein Geschenk für dich.«

Taaron konnte es kaum noch erwarten, doch er versuchte, dieses Verlangen zu unterdrücken und zu verbergen. »Bist du nicht neugierig?«, ärgerte ihn sein Meister. »Natürlich«, entgegnete Taaron ehrlich, »aber ich möchte mich nicht aufdrängen.« Meister Kasra bewunderte diesen Jungen, er war noch so jung, aber verstand schon so viel, sogar von der lebendigen Macht, die selbst von einigen erfahrenen Jedi nicht verstanden wird.

»Hier, dass ist dein Geschenk«, entgegnete Meister Kasra, »es stammt vom Planeten Haarun Kal.« Er zeigte auf ein rotes, kleines Lebewesen.« »Ist dies nicht ein Akk-Hund?«; fragte Taaron neugierig. Sein Meister nickte und entgegnete: »Vor kurzem traf ich einen alten Freund, einem Korunnai, der diese Tiere ebenfalls als Haustiere nutzt.« »Meister, ich kenne Akk-Hunde und ihre Herkunft«, lachte Taaron. »Dann weißt du auch, dass du nun nur einen Versuch hast, diesem Akk-Hund an dich zu binden«, erklärte Pel‘mar Kasra warnend. Taaron nickte, denn er wusste, dass ein Jedi mit dem Akk-Hund eine Verbindung in der Macht einging.

Diese Bindung konnte die Kommunikation zwischen den beiden verbessern und das Vertrauen stärken. Taaron wusste, was zu tun war, denn er hatte viel darüber gelesen, als er einen Jedi-Meister des Hohen Rates auf einem dieser Tiere reiten sah. Er näherte sich ihm langsam, jedoch ohne den Blickkontakt zum Akk-Hund zu unterbrechen, den er begonnen hatte. Denn eine Unterbrechung zeugte von Schwäche und Akk-Hunde verbanden sich nicht mit Jedi, die Schwäche zeigten.

Ein gewagtes Geschenk seines Meisters, dachte Taaron sich. Was, wenn er nicht akzeptiert wurde, was wenn er es nicht schaffte, er hätte das Geschenk verloren, auf das er sich so gefreut hatte. Sein Meister musste ihm vertrauen, dachte er, Meister Kasra wusste, er würde es schaffen. Mit dieser Erkenntnis näherte er sich dem Akk-Hund weiter, bis er kurz vor ihm stand. Nun begann der schwierige Teil. Taaron musste sich bücken und seine Hand auf den Kopf des Hundes legen, wenn er dies zuließ, hatte Taaron sein Vertrauen gewonnen, doch wenn nicht, würde Taaron seine Hand verlieren.

Er kniete sich langsam hin, bis er fast auf Augenhöhe mit dem jungen Akk-Hund war. Nun hob er langsam seine Hand und er sah, wie der Akk-Hund nun nicht mehr den Blickkontakt aufrecht erhielt, sonder nun seinen Hand begutachtete. Taaron näherte sich mit seiner Hand dem Kopf des Akk-Hundes, nun war die Entscheidung gekommen. Taaron hatte keine Angst, er glaubte an sich. Kurz bevor Taaron die Hand endgültig auf den Kopf legen konnte, bewegte sich dieser.

Taaron ließ seine Hand aus Reflex still stehen, doch es entpuppte sich als niesen, der Akk-Hund hatte genießt. Nun war sich Taaron sicher, er legte seine Hand auf dessen Kopf und streichelte ihn. »Na, mein Kleiner«, lachte Taaron. Der Akk-Hund leckte ihm die Hand ab. Auch Meister Kasra musste lachen. »Wie soll er heißen?«, fragte Meister Kasra neugierig. »Daxar«, entgegnete Taaron direkt, »dieser Name gefällt mir.« »Nun lass uns mit deinem Training fortfahren«, schlug Meister Kasra vor und Taaron stimmte seinem Meister zu.

Am nächsten Morgen wurde Taaron von seinem neuen Haustier geweckt. Sein Zimmer war zwar klein und durchschnittlich, aber das reichte Taaron. Er machte sich nichts aus Besitz und Reichtum. Für ihn zählte dieses Zimmer sowieso nur als Schlafplatz, nicht mehr und nicht weniger. Die meiste Zeit war er ja mit Meister Kasra unterwegs. »Was ist, Daxar?«, fragte Taaron lachend, »Meister Kasra wartet auf mich?«

Taaron zog sich seine Padawan-Bekleidung an und verließ sein Zimmer und tatsächlich, Meister Kasra wollte gerade anklopfen. »Guten Morgen, Meister«, begrüßte ihn sein Padawan. »Sei gegrüßt, Taaron«, entgegnete Meister Kasra. »Was steht heute an, Meister?«, fragte Taaron ihn. »Heute folgt theoretischer Unterricht«, erklärte ihm sein Meister. »Aber, Meister...«, sagte Taaron, »ich kann das doch schon alles.« »Schon daran gedacht, dass es immer mehr gibt«, mahnte ihn Meister Kasra. »Verzeihung, Meister«, entschuldigte er sich und folgte ihm in den Jedi-Tempel.

Im Tempel angekommen, gingen sie einen langen Korridor entlang, der von riesigen Säulen getragen wurde zum Jedi-Archiv, dort hatte er seine Aufgaben zu verrichten. Das Jedi-Archiv vereinte das Wissen mehrerer Generationen von Jedi. Das Archiv bestand aus vier Hallen mit gewölbten Decken und hochragenden Stützpfeilern von streng religiöser Architektur. Jede der vier Hallen beschäftigte sich mit einem bestimmten Thema. Die erste Halle war eine Art Portal, das man durchqueren musste, um zu den anderen zu gelangen. Sie beschäftigte sich mit der Philosophie, der Geschichte und enthielt die Tagebücher sämtlicher Jedi.

Nach jener Halle gelangte man zu einer Rotunde, von der die anderen drei Hallen abzweigten. Die zweite Halle beschäftigte sich mit der Naturwissenschaften, Architektur und Maschinenbau, so enthielt sie zum Beispiel Pläne für einen Hyperantrieb oder Pläne der Regierungsgebäude auf Coruscant. Die dritten Halle war der Geografie und Kultur gewidmet: Sie enthielt Karten von sämtlichen Planeten und Informationen über jede bekannte Zivilisation. Die vierte Halle dagegen enthielt zoologische, medizinische Informationen und Daten über jede bekannte Lebensform.

Das Sonnenlicht, das nur gedämpft durch die farbig gemusterten Fenster in die Halle eindringen konnte, verlieh dem Raum eine behagliche Atmosphäre. An beiden Seiten der Halle zogen sich jeweils zweistöckige Reihen mit den blau leuchtenden Holobüchern durch. An den vorderen Eingängen der Nischen, die zu den Holobüchern führten, waren auf beiden Seiten in Bronze gegossene Büsten der so genannten Verlorenen Zwanzig platziert. Diese Portraits waren auf überlebensgroßen Sockeln angebracht, mit Blick auf die jeweils gegenüberliegende Büste. Die Verlorenen Zwanzig waren Jedi-Meister, die den Orden verließen ohne verbannt zu werden, noch der Dunklen Seite der Macht verfallen zu sein.

Mittig der beiden Bibliotheksreihen befand sich der Studienbereich für Gelehrte und Besucher der Archive. Mehrere Tische, mit Bildschirm-Datenbanken ausgestattet, sorgten für einen schnellen Zugriff zu jeglichen Dateien der Holobücher. Die dynamische Projektion der Holobücher erlaubte es den Anwendern der Bildschirm-Datenbanken, die Anzeige der Datei in jedem beliebigen Format zu betrachten. Möglich war auch das Herunterladen der Informationen auf eine tragbare Holokugel oder Datenkarte.
Taaron begab sich zu den Bildschirm-Datenbanken, um die Macht weiter zu studieren, während Meister Kasra das Archiv verließ, um zu Hohen Rat der Jedi zurückzukehren.

Taaron hatte den größten Teil seiner Ausbildung hier studiert, denn praktisch war er schon viel weiter als er es in seinem Alter hätte sein müssen. Er sollte nicht nur stark sein er sollte auch weise sein, das war es was Meister Kasra von ihm wollte. Insgeheim glaubte Taaron, er selbst solle einmal dem Hohen Rat der Jedi angehören, doch es war nur ein Wunschdenken, er war noch ein Kind, ein Padawan. Er musste noch viel lernen, das wusste er.

»Seid gegrüßt, Meister Kiso«, begrüßte Taaron den vorübergehenden Jedi, der plötzlich aufschrak und dem Padawan nur ein Nicken schenkte. Meister Kiso war ein Vurk. Nur wenige Vurks sind machsensitiv. Sie sind einen nomadische Spezies vom Planeten Sembla. Sie sind sehr große Geschöpfe, die einen großen, nach oben laufenden Kopfkamm, der stumpf, dünn und zugespitzt über zwei tiefliegenden dunklen Augen endet. Vurks besitzen nur drei Finger an jeder Hand und besitzen eine grau-grüne, ledrige Haut. Taaron ärgerte sich, wenn ausgebildete Jedi ihm keine Beachtung schenkten nur weil er ein Padawan war. Sie fühlen sich als etwas besseres, dachte er immer wieder. Er beobachtete Meister Kiso, wie er sich an eine weit abgelegene Datenbank setzte.

Plötzlich bemerkte Taaron, wie sich Meister Kiso einen Komlink nutzte. Taaron wusste, dass Komlinks im Archiv der Jedi untersagt war. Es war eine Frage der Höflichkeit, sich an diese Regeln zu halten. Fest davon überzeugt, im Recht zu sein, schlich sich Taaron leise dem Meister an. Taaron musste noch näher heran, um zu hören, was Meister Kiso so dringend bereden musste. Er wusste, er musste aufpassen, denn er könnte ihn durch die Macht bemerken. Taaron schaffte es nah genug an ihm heranzutreten, während er sich gebückt hinter anderen Datenbanken versteckte.

»Die Luke sollte jetzt geöffnet sein«, sagte der Jedi durch seinen Komlink und drückte einige Tasten. Taaron fragte sich, was es wohl für eine Luke war, die er geöffnet hatte und wieso er dies überhaupt tat. »Wir haben es gleich geschafft«, hörte Taaron eine Stimme aus dem Komlink sprechen, »dann schnappen wir uns das Holocron und verschwinden.« Taaron glaubte seinen Ohren nicht, Meister Kiso wollte ein Holocron stehlen, dass durfte er nicht zulassen. Er holte seinen Komlink heraus und flüsterte hinein: »Meister Kasra, hören Sie mich, es ist wichtig.« Taaron wartete ungeduldig auf eine Antwort seines Meisters. »Taaron, ich bin gerade in einer wichtigen Sitzung des Hohen Rates«, erklang Pel‘mars Stimme, »es kann warten.«

»Nein, Meister«, Taaron wurde lauter, »es findet ein Einbruch statt. Ein Holocron soll gestohlen werden.« »Bist du dir sicher?«, fragte sein Meister ihn, denn Taaron wusste, dass der Rat ihm zuhörte. »Zu hundert Prozent, Meister«, entgegnete er ihm, »und ich werde jetzt was unternehmen.« »Nein«, befahl ihm sein Meister, »der Rat persönlich wird sich dieses Verbrechen annehmen.« »Das dauert zu lange, Meister«, widersprach Taaron ihm, »ich stehe direkt in der Nähe von Meister Kiso, der dem Einbrecher die Luken und Sicherheitsvorkehrungen öffnet.«

Meister Kiso, du sagst«, Taaron konnte Meister Orzos Stimme hören, »du dir sicher bist? Er sich beim Rat melden müsste, wenn er zurück von seinem Auftrag.« »Ich bin mir sicher, Meister, dass er es ist«, entgegnete Taaron, »aber ich spüre seine Anwesenheit nicht in der Macht.« »Seltsam«, s war wieder Meister Kasras Stimme, »es ist gefährlich, ich komme sofort zu dir, rühre dich nicht vom Fleck, Taaron. Ende.« Taaron hasste es, er durfte nicht eingreifen. Dabei könnte der Einbrecher bald im Besitz des Holocron sein, dann wäre es zu spät ihn aufzuhalten.

Plötzlich trat Elaiza Korne auf der Bildfläche auf. Sie war die Bibliothekarin des Archivs, eine sehr alte und weise Frau. Taaron wusste nicht viel über sie, nur das sie überaus freundlich und hilfsbereit war. Sie nährte sich dem Jedi Kiso, als sie ihn von hinten ansprach: »Jedi, Kiso, Sie wissen doch, dass Komlinks hier verboten sind. Stellen sie Ihren bitte aus.« Jedi Kiso schrak zurück, als er sich umdrehte, sah er, dass Elaiza Korne eine alte und gebrechliche Frau war.

»Lassen Sie mich in Ruhe«, entgegnete Meister Kiso freu und drehte sich wieder seiner Aufgabe zu, doch die Archivarin ließ nicht locker: »Herr Kiso, stellen Sie den Komlink ab, Sofort« Taaron erkannte den ernst in ihrer Stimme, so aufgebracht hatte Taaron sie nur erlebt, als es als Jüngling im Archiv herumgetobt hatte. Jedi Kiso hatte die Schnauze voll, er drehte sich um und schubste sie mir seinen drei Fingern um. Elaiza Korne fiel unglücklich auf den benachbarten Stuhl und wurde ohnmächtig. Der Jedi drehte sich wieder um und sagte in seinen Komlink: »Das war nur eine alte Frau, keine Sorge, habe sie ausgeschaltet.«

Taaron konnte es nicht glauben, was er gerade gesehen hatte. Wie konnte ein Jedi so etwas machen. Er vergaß, dass er in seinem Versteck bleiben sollte, und sprang mit einem kraftvollem Sprung aus seinem Versteck mit gezückter Klinge vor dem Jedi. »Was willst du hier, Kind«, spottete sein Gegenüber, »bist du nicht zu klein für eine Jedi-Waffe?« Er zückte sein grünes Lichtschwert. »Was haben Sie mit Frau Korne gemacht?«, wollte Taaron wissen. »Sie schläft nur«, lachte Jedi Kiso, »aber wenn du dich da einmischt, kann ich für nichts garantieren.«

Das reichte Taaron, er musste etwas tun, ohne ein weiteres Wort zu sagen, griff Taaron ihn an. Nur mit Not, konnte sein Angriff abgeblockt werden und auch die nachfolgenden Hiebe machten Meister Kiso zu schaffen. »Diese drei Finger«, regte sich Meister Kiso auf. Taaron staunte, als der Jedi die Archivarin berührte und auf einmal ihre Form annimmt. »Schon viel besser«, lachte das Elaiza Korne-Duplikat. »Du bist ein Formwandler«, fiel Taaron ein, »wie haben Sie das Lichtschwert erhalten?« Doch ohne eine Antwort zu geben, griff der Formwandler an. Doch dieser merkte schnell, als Taaron dessen Angriffe parierte und mit präzisen und schnellen Schlägen konterte, dass er verlieren würde. So ergriff der Formwandler die Flucht.

»Meisterin Korne«, sagte Taaron aufgereckt und kniete sich neben die bewusstlose Bibliothekarin, »wachen Sie auf.« Benommen machte sie ihre Augen auf. »T-taaron, bist du das?«, fragte sie, »was ist passiert?« »Ihnen geht es gut«, freute sich Taaron und sagte erklärend: »Meister Kiso ist nicht er selbst, er ist ein Formwandler und besitzt nun ihren Körper, Meisterin.« »Worauf wartest du noch, Taaron?«, fragte sie ihn lächelnd, »schnapp ihn dir!« Darauf hatte er gewartet. Er stand auf und rannte dem Formwandler hinterher.

Er konnte schnell rennen, das wusste Taaron. Auch die Macht verlieh ihm diese Schnelligkeit. Er lief durch die Hallen des Archivs. Der Formwandler konnte überall sein, und schlimmer, er könnte auch sein Aussehen wechseln. Zu Taarons Glück sah er bis jetzt keine anderen Personen, dessen Körper er hätte annehmen können. Da war Meisterin Korne, der Formwandler hatte seine Form nicht ändern können, niemand befand sich zu dieser Zeit im Archiv.

Mit einem gewagten Sprung konnte er ihr den Weg anzuschneiden. »Wohin wollen Sie so schnell?«, fragte Taaron und griff den Formwandler wieder an. Und wie zuvor waren die Rollen klar verteilt. Taaron griff mit schnellen Schlägen an und der Formwandler musste sich auf seine Verteidigung konzentrieren. Doch Taaron wusste, dass er gegen keinen Jedi kämpfte. Er wusste, dass der Formwandler keine Chance gegen ihn hatte. Taaron schlug weiter auf sie ein, schnell, aber sehr präzise, und merkte, dass sie immer müder wurde. Nun machte der Formwandler den Fehler, auf den Taaron gewartet hatte. Mit einem gezielten Schlag schlug er ihr das Lichtschwert aus der Hand und nahm es durch die Macht selbst auf. Nun stand der Formwandler hilflos vor dem Padawan.

»Taaron«, rief eine Stimme aufgebracht, »was machst du mit Meisterin Korne?« Es war sein Meister, Pel‘mar Kasra. »Meister«, entgegnete Taaron, »sie ist es nicht, sie ist ein Formwandler.« »Was redest du da?«, nutzte der Formwandler aus, »ich bin Meisterin Korne!« »Nimm die Waffen runter, Taaron«, entgegnete Meister Kasra vorwurfsvoll, »das hätte ich niemals von dir erwartet.« »Aber... Meister...«, Taaron wusste nicht weiter.

»Halt«, rief eine Stimme, »Euer Padawan spricht die Wahrheit, Pel‘mar.« »Meisterin Korne?«, Meister Kasra war verwundert, sein Padawan hatte doch nicht gelogen. »Euer Padawan hat mich von dem Formwandler beschützt, bis ich ih den Auftrag gab, diesen zu verfolgen«, erklärte sie. »Tut mir Leid, Taaron«, gestand Meister Kasra, »ich hätte dir vertrauen sollen.« »Ich verzeihe Ihnen, Meister«, Taaron musste lachen und auch sein Meister lachte. »Führt den Formwandler ab«, sagte Meister Kasra zu den Jedi hinter ihm. Diese nahmen ihn gefangen und brachten ihn in die Zelle.

»Wir sind noch nicht fertig, Meister«, erinnerte Taaron seinen Meister, »uns fehlt noch der eigentliche Einbrecher.« Meister Kasra schüttelte den Kopf. »Aufgrund deiner Warnung konnte der Rat ihn ausfindig machen und festnehmen.« Taaron war sichtlich erleichtert, dass der Einbruch erfolglos war. »Das verdanken wir alles dir, Taaron«, sagte sein Meister, »du bist heute der große Held.« Taaron war verlegen, er wusste nicht, was er sagen sollte, er hatte doch nur eine schutzlose, alte Frau verteidigt. Aber dieser Satz erfüllte Taaron mit stolz und es spornte ihn an, ein mächtiger Jedi zu werden.
Taaron Khan

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Kapitel 4


ER WURDE IMMER größer und stärker. Darth Slithaton saß in seinem Trainingsraum und meditierte. Er wollte den Raum schlicht gestaltet haben. Er machte sich nichts aus Schmuck, edlen Verzierungen und Geld. Er hatte einige Droiden in der Ecke stehen, mit denen er seine Lichtschwertkunst verbesserte oder seine Machtmöglichkeiten testete. In der gegenüberliegenden Ecke lagerte er Drohnen, die Blaster trugen, um seine Abwehrfertigkeiten gegen Schusswaffen zu trainieren.

Doch ihm war wie seit langem langweilig, weder die Droiden noch die Drohen konnten ihn in irgendeiner Weise anstrengen. So meditierte er stundenlang, um seine Macht auf der Dunklen Seite zu stärken, indem er seinen Hass und seinen Zorn kanalisierte, um diese sich jeder Zeit zuführen zu können. Er wartete auf Aufträge seines Meisters, den einzig wahren Imperator, der, der die Ära der Republik und die der Jedi ein für alle Mal beenden und das Sith-Imperium zu Macht und Ruhm führen wird.

Jemand klopfte an die Tür. »Herein«, sagte Darth Slithaton, ruhig, aber so laut, dass er sicher gehen konnte gehört zu werden. Nach kurzem Zögern betrat die Person den Trainingsraum. Knarrend ging die Tür auf. »M-mein Lord«, stotterte eine Stimme im Rücken des Sith, »d-der Imperator m-möchte sie sehen.« Darth Slithaton wartete einen Moment, bevor er sich umdrehte, denn er spürte die Furcht der Person. Er genoss diese, indem er seine Augen geschlossen hielt und tief und fest ein- und ausatmete.
Als er sich umdrehte, sah er einen kleinen, reinblütigen Sith.

Die Sith ähnelten physisch den Menschen. Nur ihre rötliche Hautfarbe und die wie Bärte aussehenden Tentakel im Gesicht unterscheiden sie äußerlich von ihnen. Es gab nur noch sehr wenige reinblütige Sith, das wusste Darth Slithaton. Die meisten ihrer Rasse wurden vor vielen Jahren im großen Hyperraumkrieg getötet, aber auch die Hybridenbildung, halb Mensch, halb Sith, durch die Dunklen Jedi, ließen die Anzahl der Reinblütigen immer weiter schrumpfen. Er achtete diese Spezies, denn sie waren die Namensgeber der Sith, die heute weit verbreitet sind, und zu denen auch er gehörte.

Doch diesen Sith verachtete er, denn er spürte praktisch keine Macht, zumindest keine so große, dass es sich lohnen würde, ihn auszubilden. Darth Slithaton stand langsam auf, um dem Sith zu folgen. Er führte ihn Korridore entlang, die Wände und die Decke waren aus verdunkelten Marmor und wurden von kräftigen Durastahl-Säulen getragen, auf diese wurde aufwändig Muster und Zeichen geritzt.

Er wusste selbst, wohin er musste, aber der Sith wollte ihn nicht alleine gehen lassen, vielleicht aus Angst vor dem Imperator, der ihm befohlen hatte, Darth Slithaton zu ihm zu bringen. »B-bitte tretet e-ein«; stotterte der Sith, während er Darth Slithaton die Tür aufhielt. Als er die Tür passiert hatte, folgte der Sith. »M-mein Imperator«, stotterte er vor dem Imperator kniend, »i-ich habe ihren S-Schüler hergebracht, wie befohlen.« Ohne einen Gesichtszug zu verändern oder einen Körperbewegung durchzuführen sagte der Imperator: »Danke, nun geh.« Die ließ sich der Sith nicht zwei Mal sagen, hastig und fluchtartig verließ er dem Raum und schloss die Tür leise hinter sich.

»Mein Schüler«, sprach der Imperator und ging zu dem knienden Darth Slithaton, »deine Ausbildung ist bald schon beendet.« »Das freut mich zu hören, Meister«, entgegnete sein Schüler, immer noch kniend, »ihr habt mich doch nicht gerufen, um dir dies mitzuteilen, oder Meister?« »Das Stimmt«, kurzzeitig konnte man einen Gesichtszug erkennen, der wie ein erzwungenes Lächeln aussah, »ich habe einen weiteren Auftrag für dich.« »Endlich, Meister«, freute sich Darth Slithaton, »was soll ich machen?«

Der Imperator zögerte einige Sekunden bevor er seinem Schüler seinen Auftrag mitteilte: »Du musst wissen, dieser Auftrag ist streng geheim. Er ist unentbehrlich für unseren Krieg gegen die Republik.« »Ich verstehe, Meister«, entgegnete ihm sein Schüler. »Deswegen darf niemand außer uns zwei davon wissen«, fuhr der Imperator fort, »Darth Sion, einer der Mitglieder des Dunklen Rates, ist ein Verräter.« »Euer Schüler vor mir?«, entgegnete Darth Slithaton, »ist er nicht stärker als ich?«

»Mitnichten«, sein Meister musste lachen, »als ich dich ausfindig gemacht hatte, habe ich ihm vorgegaukelt, er hätte alles von mir gelernt.« »Deswegen der Platz im Dunklen Rat der Sith«, schlussfolgerte sein Schüler. »Richtig, damit er keinen Verdacht schöpfte«, erwiderte Darth Decidian, »es ist uns Sith nicht erlaubt, mehr als einen Schüler zu haben.«

»Dann werde ich mich darum kümmern«, sprach Darth Slithaton zu seinem Meister. »Gut, sehr gut«, entgegnete dieser, »ich werde ihn mit einem Vorwand in eine Falle locken.« »Wo soll ich auf ihn warten, Meister?«, entgegnete der Sith-Schüler ruhig. »Du wirst dich mit ihn in dieser Höhle duellieren«, der Imperator rief eine Karte dieses Planeten auf, wo eine Markierung vorhanden war. »Wie ihr wünscht, Meister«, sagte Darth Slithaton, »ich werde mich schon mal dorthin begeben.«

Darth Slithaton hatte bereits fast eine ganze Stunde in der Höhle gewartet, als er endlich leise Geräusche von draußen hörte. Es waren die Geräusche eines Gleiters. Nur kurze Zeit später hörte er Schritte, die in seine Richtung führten. Er lächelte. Er freute sich schon, einen würdigen Gegner niederstrecken zu können.

Wie erwartet, kam Darth Sion nicht allein. Zwei Sith-Akolythen - genauso wie ihr Meister reinblütige Sith, ein männlicher und ein weiblicher - gingen voraus und schritten mit schon gezündeten Lichtschwertern durch die Höhle. Sie trugen eine leichte Rüstung unter ihrer Robe in den Farben ihres Herrn, Dunkelrot und Dunkelblau.

Die einzige Beleuchtung rührte von den beiden Lichtschwertern her, sonst war die Höhle stockdunkel. Darth Slithaton versteckte sich unter einem Schleier der Dunklen Seite, um so nicht entdeckt zu werden. Er wartete geduldig ab, bis beide nur noch wenige Meter von ihm entfernt waren.

Darth Sion ging mehrere Schritte hinter seiner Eskorte, wobei er sein Lichtschwert nicht gezückt hatte und auch keine sichtbare Rüstung unter seiner Robe trug. Er war um einiges größer als Darth Slithaton, aber auch wesentlich älter. Er hatte wie für Sith üblich eine rötliche Haut und einen Bart aus Tentakel. Er bewegte sich langsam, aber dennoch elegant.
Er erinnerte sich an die Worte des Imperators: Darth Sion, einer der Mitglieder des Dunklen Rates, ist ein Verräter.
Darth Slithaton konnte die unglaubliche Macht des Sith spüren. Egal durch welche Umstände es auch geschehen sein mag, Darth Sion war ein Mitglied des Dunklen Rates und ihn zu unterschätzen wäre ein tödlicher Fehler.

Als der Sith an seinem Versteck vorbei vorüberging, sprang Darth Slithaton hervor und aktivierte sein Lichtschwert. Für einen Moment glaubte er wirklich, sein erster Hieb könne sein Ziel treffen und bei dem Gedanken Sions Leben mit solch einer Leichtigkeit zu beenden, war er fast schon enttäuscht, doch im letzten Augenblick materialisierte sich wie aus dem Nichts die Klinge des Sith und parierte den Schlag.

Darth Slithaton und Darth Sion tauschten sich einen schnellen Schlagabtausch aus Hieben und Paraden. Darth Slithaton versuchte vergeblich, aus der Furcht und Wut seines Gegenübers zu schöpfen, doch Darth Sion konnte genauso gut wie er selbst seine Gefühle einschließen. Nun musste Darth Slithaton auf seinen eigenen Zorn zu greifen, was ihm schwerer fiel.
Mit einem gewagten Manöver sprang Darth Slithaton über seinen Gegner und versperrte so den einzigen Ein- und Ausgang der Höhle. Nun beteiligten sich auch die beiden Akolythen an dem Kampf gegen Darth Slithaton, der sich wappnete, es auch mit ihnen aufzunehmen.

Da bemerkte er plötzlich, dass sich Darth Sion aus dem Kampf zurück gezogen hatte und er nur noch die beiden Akolythen gegen sich hatte. Die beiden Schüler stürzten sich auf Darth Slithaton und gaben ihrer Wut, mit der sie ihre Dunkle Seite der Macht nährten, frei, ohne zu wissen, dass Darth Slithaton auch davon profitierte.

Der weibliche Sith führte mit ihrer Klinge einen hohen Schlag aus, während der männliche Sith gegen seine Füße zielte. Darth Slithaton duckte sich, um dem hohen Schlag auszuweichen und parierte parallel den Schlag gegen seine Füße.
Erneut griff das Duo mit einem koordinierten Angriff zu und versuchten, ihn diesmal von beiden Seiten anzugreifen. Mithilfe der Macht sprintete Darth Slithaton einige Schritte vorwärts, um so zwischen den beiden Gegnern hindurch zu schlüpfen.
Für diesen Augenblick war er verwundbar, das wusste Darth Slithaton, ein schneller Schlag seiner Gegner hätte sein Leben auslöschen können. Da merkte Darth Slithaton, dass beide noch sehr unerfahren im Kampf waren, denn sie waren erstaunt, dass er sich in ihrer Richtung bewegte.

Der Sith reagierte zu langsam und Darth Slithaton hatte sich schon zu ihm gewandt, bevor dieser sich umgedreht hatte. Mit einem schnellen Tritt gegen die Beine brachte er ihn zum wanken. Nur mit großer Not konnte der Sith sich auf den Beinen halten. Darth Slithaton holte zum Schlag aus, der dem männlichem Sith das Leben gekostet hätte, hätte sich der weibliche Sith nicht dazwischen geworfen und diesen Schlag pariert.

Sie konnte ihrem Gefährten zwar das Leben retten, doch gab sie Darth Slithaton ihre große Schwäche preis. Sie war zwar der stärkere der beiden, sorgte sich aber um das Wohlergehen ihres Gefährten, eine ganz große Schwäche in den Augen von Darth Slithaton. Sie würde sich großer Gefahr aussetzen, nur um ihn zu retten.

Sofort änderte Darth Slithaton seine Taktik, er ging zum Angriff über, er sprang von Höhlenwand zu Höhlenwand, der männliche Sith hatte Probleme, ihn mit seinem Lichtschwert zu folgen. Nun öffnete sich eine Lücke und Darth Slithaton stieß zu.
Wie er erwartet hatte, griff nun der weibliche Sith ein, doch Darth Slithaton hatte seinen Winkel absichtlich spitzer gehalten, denn nun konnte er sein Lichtschwert gegen sie richten. Davon sichtlich überrascht, versuchte sie mit einigen Schritten nach hinten auszuweichen, doch ihr Gefährte stand im Weg.

So stolperten sie übereinander und fielen zu Boden. Darth Slithaton fand gefallen an den Geräuschen von krachenden Knochen und Knorpeln. Einige Sekunden atmete er ihre Todesangst ein, bevor er sein Lichtschwert durch ihre Kehlen bohrte.
Nun wandte er seinem verbliebenen Gegner zu, Darth Sion. Dieser stand regungslos mit seinem Lichtschwert in der Hand da. »Ich kenne dich«, entgegnete dieser, »du bist doch der neue Schüler des Imperators.« »Und du der Verräter«, konterte Darth Slithaton. »Du hast gegen mich keine Chance«, lachte Darth Sion, »ich habe alles von ihm gelernt, was er mir lehren konnte. Du bist nicht einmal annähernd so weit.« »Das glaubst du«, erwiderte Darth Slithaton und griff ihn an.

Doch Darth Sion konnte diesen Schlag parieren. Sie wechselten wieder einige schnelle Hiebe und Paraden, als Darth Sion einen Sprung nach hinten machte. »Ihr seid gut«, lachte er daraufhin, »aber nicht gut genug.« »Ihr überschätzt euch«, lachte Darth Slithaton, »Ihr könnt nicht mal ansatzweise das, was ich kann.«

Darth Slithaton spürte plötzlich, wie die Barrikade im Innern von Darth Sion sich langsam öffnete, er spürte dessen aufkeimenden Hass ihm gegenüber. Er schöpfte nun, genauso wie Darth Sion selbst, aus dieser Quelle der Dunklen Seite. Darth Slithaton erkannte nun die Schwäche seines Gegners. Er war sehr leicht reizbar, und er wusste, dass dies zu unüberlegten und zugleich törichten Entscheidungen führte.

»Seid Ihr wirklich so dumm«, lachte Darth Sion finster, »hat euch der Imperator wirklich glauben lassen, Ihr hättet gegen mich, einem Mitglied des Dunklen Rat der Sith, nur ansatzweise eine Chance? Hat er Euch Reichtum und Macht versprochen, wenn Ihr mich tötet?« »Er brauchte mir gar keine Versprechungen machen«, antwortete Darth Slithaton ruhig, aber bestimmt, »Ihr seid ein Imperiumsverräter. Es ist mir eine Ehre und zugleich meine Pflicht, Euch zu töten.«

»Ah, jetzt verstehe ich«, sagte Darth Sion und ließ lächelnd das Lichtschwert in seiner Hand kreisen, »Eure Loyalität dem ruhmreichen Imperator gegenüber ist wirklich, ja wirklich reizend.« Darth Slithaton merkte plötzlich, dass dieses Gespräch nur eine Ablenkung war, er spürte die konzentrierende Macht in Darth Sion.

Noch bevor Darth Slithaton reagieren konnte, hob sein Gegenüber seine linke Hand und entfesselte diese Kraft in einem Gewitter aus violetten Blitzen, Sith-Blitzen. Instinktiv nutzte Darth Slithaton die Macht, um einen unsichtbare Barrier zu errichten. Doch die Blitze schossen in Bögen durch die Luft und brachen durch sein Schild, um Darth Slithaton in elektrische Schmerzen zu stürzen.

Er schrie und sein Kreischen überstieg das Zischen und Knistern der feurigen Energie, die seine Adern durchströmte. Jeder Nerv in seinem Körper explodierte in unerträglichem Schmerz, während die Blitze sein Fleisch versengten und ihn in seiner Rüstung kochten. Mit blasiger, verbrannter Hat fiel Darth Slithaton zu Boden und krümmte sich zusammen. Das ganze hatte nur wenige Sekunden gedauert.

»Ihr habt wohl nicht begriffen, dass Euch der Imperator zum sterben hierhergeschickt hat, nicht war?«, höhte Darth Sion., »Ihr ward nichts weiter als eine Botschaft, eine Warnung.«
Darth Slithaton ignorierte den schrecklichen Schmerz und zwang sich selbst irgendwie aufzustehen. Leicht überrascht zog Darth Sion eine seiner Augenbrauen hoch.
»So nennt ihr den Verrat am Imperator?«, keuchte Darth Slithaton, »eine Warnung?«
Darth Sion lachte erneut. »Ihr glaubt dem Imperator, ohne seine Befehle in Frage zu stellen? Er führt euch aufs Glatteis, er benutzt Euch nur in einem Spiel, das Eure Vorstellungskraft weit übersteigt.«
Darth Slithaton schüttelte den Kopf, um sowohl die Nachwirkungen der Sith-Blitze abzuschütteln als auch, um Darth Sions Worte zu leugnen.

»Ihr spürt Eure Kraft zurückkehren, nicht wahr?«, stellte Darth Sion fest. »Überlegt es Euch lieber ein zweites Mal, bevor ihr mich wieder herausfordert. Das nächste Mal lasse ich Euch nicht am Leben.«
»Warum habt Ihr mich am Leben gelassen?«, wollte Darth Slithaton nun wissen.
»Ihr habt eindeutig Potenzial«, meinte Darth Sion, »und dank Euch muss ich mir neue Schüler suchen. Für jemanden mit Eurer Machtsensitivität hätte ich womöglich Verwendung.«
»Ihr wollt, dass ich dem Imperator hintergehe?«

»Was seid Ihr im schuldig?«, fragte Darth Sion, »Er benutzt Euch nur für seine Drecksarbeit. Er wollte, dass Ihr hier Euer Ende findet, nur um seinen Standpunkt klar zu machen.«
Darth Slithaton antwortete nicht. Stattdessen dachte er an seine Ausbildungszeit beim Imperator, an allen Aufgaben die er von ihm erhalten hatte. Und ihm wurde klar, dass er wirklich nur Aufgaben erledigen musste, die nicht viel mehr wert waren als einfache Botengänge. Hatte Darth Sion recht?

»Der Imperator hat Euch betrogen. Schwört mir die Treue und ich verspreche Euch die Chance auf Rache.«
Darth Slithaton merkte, dass alles, was er sagte einen Sinn ergab. Aber gleichzeitig dachte er, dass ihn der Imperator auf seinen Redlichkeit hingewiesen hatte. Oder wollte der Imperator dadurch nur die mögliche Wahrheit dieser Worte in Frage stellen?«
Nein!, schrie Darth Slithatons Verstand im stummen Protest, Das ist nichts weiter als ein Trick!
Aber konnte er sich da wirklich so sicher sein? Der Imperator hatte ihn wirklich überzeugt, er könne Darth Sion töten, aber stattdessen hatte ein einziger Stoß Sith-Blitze ausgereicht, ihn beinahe zu töten. Er war nur aus dem Grund am Leben, weil mit ihm gespielt wurde.

Doch plötzlich fragte er sich, was wäre wenn er überhaupt nicht mit ihm spielte, was wenn er zu schwach gewesen war ihn zu töten?
Der Imperator hatte gesagt, Darth Sion hätte nicht einmal ansatzweise das gelernt, was er schon konnte. Vielleicht war er überhaupt nicht in der Lage, stärkere Blitze zu erzeugen, geschweige denn ihn zu töten.
Darth Slithaton vertiefte sich wieder in die macht und versuchte den Schleier über Darth Sions Gefühle zu öffnen. Zu seiner Überraschung spürte er dieses Mal etwas. Furcht, Zorn, aber auch Verzweiflung in seinem Feind. Selbst die macht der Dunklen Seite war nur noch schwach wahrnehmbar.

Auf einmal fügt sich alles zusammen. Der Imperator hatte recht: Darth Sion war noch nicht so weit vorangeschritten, sodass er seine Macht nicht auf mehrere Angriffe verteilen und nähren konnte. Darth Slithaton war schon jetzt mächtiger als er, er wusste, dass auch er diese Wahrheit erkannte und deshalb seine ganze Macht nutzte beim Versuch ihn zu töten. Dennoch war er nicht in der Lage gewesen ih zu töten. Darth Slithaton dachte sich, dass Darth Sion nur versuchte ihn auf seine Seite zu ziehen, weil er ihn nicht töten konnte.

Darth Slithaton musste zugeben, dieses brillante Täuschungsmanöver beinahe funktionier hätte.
»Nichts als leere Worte, Darth Sion. Genau wie Eure erbärmliche Macht.«
Er marschierte mit seinem Lichtschwert auf ihn und holte zum Hieb aus. Darth Sion konnte diesen Heb zwar parieren, aber Darth Slithaton merkte, dass diesem die Kräfte schwanden. Nun holte er wieder zu einem kräftigen Schlag aus, der seinem Gegenüber fast das Lichtschwert aus der Hand geschlagen hätte. Mit dem dritten Hieb schaffte er es jedoch.
Nun stand Darth Sion wehrlos seinem Feind gegenüber, dieser nutzte nun selbst seine Macht, um Sith-Blitze zu erzeugen, was für einen Schüler außergewöhnlich war, weil diese eine hohe Konzentration des Hasses verlangten. So war es nun Darth Sion, der sich schmerzerfüllt auf dem Boden krümmte und kreischte. Darth Slithaton genoss die Todesangst und nährte seine Blitze dadurch.

Eine Minute war vergangen, bis Darth Slithaton mit den Blitzen aufhörte, weil er keine Furcht mehr in ihm spürte. Darth Sion lebte nicht mehr, vor ihm lag nur noch eine leere Hülle eines Sith. Darth Slithaton zog sein Lichtschwert, um den Kopf als Beweis für seine Tat abzutrennen.
Danach verließ er die Höhle, um dem Imperator von seinem Triumph zu berichten.
Taaron Khan

Re: Star Wars - Der Tribut

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Kapitel 5


MEISTER KASRA STARRTE auf die Geräte seines Fliegers. »Lande dort drüben, Taaron«, gab er seinem Padawan als Anweisung. »Sofort, Meister«, entgegnete Taaron und fing an den Landevorgang vorzubereiten. Er öffnete bestimmte Luken und und fuhr Klappen und Stabilisatoren aus. Nun griff Taaron nach dem Steuer, um das Schiff dort zu landen, wo sein Meister es ihm befohlen hatte. »Du bist ein erstklassiger Pilot«, lobte ihn Meister Kasra nach der erfolgreichen Landung, »ich habe noch keinen Sechszehnjährigen gesehen, der so gut fliegen kann wie du es kannst, Taaron.« »Danke, Meister«, Taaron fühlte sich geehrt.

Sie verließen ihr Schiff, um die Verhandlungen für die Republik durchzuführen. »Wieso machen dies keine Gesandten, Meister?« fragte Taaron. »Diese Menschen werden als sehr brutal und hinterlistig beschrieben«, antwortete sein Meister, »deswegen habe ich mich bereit erklärt, diesen Auftrag durchzuführen.«

Taaron nickte, sein Meister hatte Recht. Diese Menschen waren so gesehen keine Menschen mehr, für Taaron waren es Wilde, sie lebten wie Tiere, waren brutal und hatten ihren Spaß am Foltern. Doch ihr Auftrag war wichtig denn diese Menschen griffen gerne Handelsrouten der Republik an und Meister Kasra sollte dafür sorgen, dass es aufhörte. Denn die Republik musste in einigen Tagen eine wichtige Fracht transportieren und sie durften nicht Gefahr laufen, dass diese überfallen werden würde.
Die Welt, auf den die beiden waren, war so rau und unbequem wie ihre Einwohner. Es standen nur vereinzelt Bäume, die aber auch zur Hälfte ausgetrocknet waren. Selbst das Gras wuchs nicht wie gewöhnlich. Es hatte einen blassen Braunton als Farbe. Taaron und sein Meister gingen über dieses öde Land zum nächstgelegenen Dorf, denn sie taten gut daran, außerhalb zu landen. Hier war man nicht bekannt für Gastfreundschaft.

Sie erreichten das Dorf, denn es war nicht schwer zu finden, die Mauer war schon von weitem zu sehen, denn es gab keine Bäume oder Berge, die diese verstecken könnte. Kurz vor dem Dorf sagte Meister Kasra noch einmal zu Taaron: »Niemand darf erfahren, welche Fracht transportiert wird, noch wann! Verstanden?« Taaron nickte, er wusste, dass es der ganzen Republik schaden würde, wenn sie es erfuhren. »Ich verstehe, Meister«, entgegnete dieser.

Am Dorf angekommen, wurde sie wie direkt empfangen. »Meister Jedi«, entgegnete der Anführer des Dorfes, »Willkommen auf Siora!« »Die Ehre ist auf unserer Seite«, begrüßte Meister Kasra. »Folgt mir«, sprach der Anführer wieder und führte die beiden Jedi zu seinem Lager Dort angekommen bat er die Jedi sich zu setzen. »Kommen wir endlich zum geschäftlichen«, fing der Anführer an, »was kann mir die Republik bieten?«

Der Anführer war ein einäugiger Bandit, dachte Taaron, denn so sah er auch aus. Er trug eine Augenklappe über das linke Auge, ob aus Spaß oder weil er wirklich kein linkes Auge mehr hatte, wusste Taaron nicht. Außerdem wirkte der Mann etwas buckelig und er erinnerte Taaron eher an ein Skelett, als an einen Menschen.

»Wir bieten eurem System Frieden und einem Sitz im Galaktischem Senat«, erzählte Meister Kasra. Der Mann musste lachen: »Wir im Senat? Kein Interesse!« »Dadurch könnten wir euch Hilfsgüter schicken, um eurem Volk zu helfen«, argumentierte Taarons Meister weiter. »Kein Interesse«, wiederholte der Anführer sichtlich genervt, »soll ich Ihnen etwas über uns erzählen? Hier zählt nur etwas was einen Wert gibt, mehr interessiert uns nicht.«
»Wie viel wollt ihr?«, fragte Meister Kasra resignierend. Es zeichnete sich ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht des Anführers nieder, als er sagte: »Zwei Millionen Credits.« »Zwei Millionen?«, Taaron hörte wohl nicht recht und schaute Meister Kasra an. Er wusste, dass sein Meister sich im Zwiespalt befand. Einerseits muss er es schaffen, die Handelsrouten zu schützen, aber andererseits sind zwei Millionen Credits jede Menge Geld und er war sich nicht sicher, ob der Anführer sein Wort hielt.

»Was ist nun?«, drängte der Anführer zu einer Antwort. »Ihr bekommt Eure zwei Millionen Credits«, entgegnete pel‘mar Kasra missmutig. Auch Taaron konnte es nicht ab, nicht glücklich über diese Verhandlung zu sein. »Ich werde mich mit Coruscant auseinandersetzen«, erklärte Meister Kasra zum weiteren Vorgehen, »sie werden mir das Geld übermitteln und ich werde es Euch bringen.« »Was gibt mir die Versicherung, dass ihr Eure Jedi-Freunde nicht um Hilfe ersucht, um uns alle zu töten«, der Anführer vertraute dem Jedi-Meister nicht, »lasst Euren Padawan hier, als Pfand für die zwei Millionen.«

»Niemals«, entgegnete Meister Kasra, »das werde ich nicht dulden.« »Dann wird es zu keiner Einigung kommen«, lachte der Anführer, »entscheidet Euch.« »Meister«, entgegnete Taaron selbst, »lasst mich hier, ich kann auf mich selbst aufpassen.« »Seht Ihr, Meister Jedi«, lachte der Anführer weiter, »alles in bester Ordnung.«

Nur widerwillig verließ Meister Kasra das Dorf ohne seinen Padawan. Als der Anführer sah, dass der Jedi weit genug vom Dorf entfernt war, ließ er seine Falle zuschnappen. Taaron wurde angegriffen. Sichtlich überrascht konnte er dem ersten Hieb gerade noch so ausweichen. Er zündete seine beiden Lichtschwerter und fing an zu kämpfen. Er verteidigte sich hervorragend gegen sehr viele Blasterschüsse. Geschickt näherte er sich einer Gruppe von Soldaten. Als er nah genug an der Gruppe war, machte er mit Hilfe der Macht einen gewaltigen Sprung über die Gruppe, die mit ihren Blastern nicht so schnell nachziehen konnten.

Nun war es ein leichtes für Taaron, diese Gruppe zu töten. Doch er als er sie getötet hatte, bemerkte er, dass sich eine neue Gruppe dem Kampf gegen ihn angeschlossen hatte. Nun wurden schon dreiundvierzig Blaster auf ihn gerichtet. Taaron hatte große Mühe, alle zu parieren oder auszuweichen. So wurde er schließlich von einem Schuss in die rechte Schulter getroffen. Ein weiterer Schuss traf ihn an seiner linken Taille. »Halt«, rief der Anführer, »ergib dich, Junge! Du hast keine Chance!« »Niemals«, schrie Taaron ihn an. »Nun gut«, lachte sein Gegenüber, »holt die Betäubungspistolen!« Taaron griff wieder an, doch er schaffte es nur noch drei Menschen zu töten, bevor er betäubt wurde.

Meister Kasra wusste, dass etwas nicht stimmte, aber konnte jetzt nicht umkehren. Das einzige, was er tun konnte, war es, dass Geld so schnell es ging aufzutreiben. Er war an seinem Schiff. Schnell lief er die Luke hoch, um Kontakt zum Kanzler persönlich aufzunehmen. »Was ist los, Meister Kasra«, ein Hologramm des Kanzlers erschien. »Mein Kanzler«, Meister Kasra verbeugte sich, »die Bewohner möchten zwei Millionen Credits, damit sie die Handelsrouten in Ruhe lassen.«

»Das ist keine gute Nachricht«, der Kanzler sah es genau so wie er, »ich muss mich noch mit dem Senat beraten.« »Bitte beeilen Sie sich«, entgegnete Meister Kasra aufgeregt, »ich musste meinen Padawan als Geisel bei ihnen lassen.« »Gar nicht gut«, sagte der Kanzler, »ich tu was ich kann, warten sie auf meine Entscheidung, bevor sie handeln.« »Ja, Kanzler«, Meister KAsra verabschiedete sich mit einer Verbeugung, als das Hologramm verschwand.

Taaron wachte auf. Ihm war noch von der Betäubung schwindelig, doch er konnte sich nicht an den Kopf fassen. Als er dies versuchte bemerkte er, dass er auf einer Trage gefesselt war. »Du bist endlich aufgewacht«, entgegnete eine Stimme hinter ihm, »du bist ziemlich zäh, das muss ich zugeben.« »Was soll das«, Taaron war wütend. »Glaubt ihr wirklich, dass wir so doof sind?«, die Stimme lachte. Nun erschien die Person in Taarons Blickfeld, es war der Anführer. Er setzte sich neben Taaron. »Ihr bekommt doch die zwei Millionen«, erwiderte Taaron, »also was soll das?«

»Wieso solltet ihr unbedingt jetzt einen Frieden mit uns aushandeln«, schlussfolgerte der Anführer, »es muss bald was wichtiges auf der Handelsroute passieren.« »Ich weiß nicht, wovon Ihr redet«, log Taaron. »Das glaube ich dir nicht, Kleiner«, lachte der Anführer, »weißt du, was das hier ist?« Er zeigte Taaron eine Spritze. Taaron konnte sich gut vorstellen, was in dieser Spritze drin sein könnte. »Ich sehe, dass du es weißt, Wahrheitsserum«, lachte der Anführer und injizierte es gegen Taarons Willen. »So nun beantwortest du die Frage noch einmal«, der Anführer drohte ihm mit Taarons Lichtschwert.

»Ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden«, Taaron hatte sich heimlich trainiert beim Einsatz von Wahrheitsserum zu lügen. »Eigentlich sollte ich dir nun glauben«, lachte der Anführer, »aber du bist ein Jedi.« Er zog eine zweite Spritze und injizierte sie, diesmal in den anderen Arm.

Nach einer kurzen Pause erwiderte Taaron: »Und was soll das bringen? Ich weiß immer noch von nichts! Wollen sie mich umbringen?« Der Anführer glaubte seinen Augen nicht, er war davon überzeugt, dass Taaron etwas wusste aber konnte ihn nicht damit zu dröhnen, denn sonst bestand die Gefahr, dass der Junge starb. Taaron wusste, er würde ihn nicht töten wollen, deswegen würde er dem Wahrheitsserum von zwei Spritzen weiterhin widerstehen können.

Vielleicht war der Mann verrückt oder einfach nur senil, aber er aktivierte Taarons Lichtschwert. »Was soll das werden?«, fragte Taaron. »Das wirst du gleich sehen«, der Anführer lachte, diesmal hörbar böse. Er nahm das Lichtschwert und schnitt Taarons rechten Unterarm ab. Taaron versuchte, die Schmerzen zu unterdrücken und biss sich auf die Lippen. Er wusste, was de Anführer damit bezwecken wollte, er glaubte, dass Taaron die Wahrheit durch den Schmerz nicht mehr unterdrücken konnte.
Doch er hatte einen großen Fehler gemacht.

Nun konnte Taaron sich etwas nach rechts gedreht aufrichten und sein zweites Lichtschwert sehen. Noch bevor der Anführer irgendetwas machen konnte, hatte Taaron sich sein Lichtschwert schon durch die Macht geholt. Mit einer präzisen Bewegung konnte Taaron die Fessel an seinem Handgelenk lösen. Nun konnte Taaron, immer noch den Schmerz unterbindend, die Hand des Anführers abschneiden, weil dieser nur staunend zusah, wie Taaron dies fabrizierte.

Nun löste Taaron sein Fussfesseln und richtete sein Lichtschwert gegen die Kehle des Anführers. »W-willst du mich jetzt töten?«, fragte er Taaron. Taaron schüttelte den Kopf: »Wir werden einen Vertrag aufsetzen.« Taarons Vertrag sah vor, dass die Handelsroute von nun an in Frieden gelassen werden musste, sonst wäre die Republik dazu bemächtigt, den ganzen Planeten zu erobern.

Währenddessen hatte Meister Kasra zwei Millionen Credits vom Kanzler erhalten. Er machte sich sofort auf den Weg zu seinem Padawan, denn er hatte ein ungutes Gefühl bei der ganzen Geschichte. Er wusste zwar, dass sein Schüler sehr stark und für sein Alter sogar weise war, aber er konnte nicht aufhören, sich Schuldgefühle zu zuschreiben, er durfte ihn nicht alleine lassen. Er lief, das war sonst nicht üblich für Meister Kasra, was das Zeug hielt. Er sprang über lose Baumstämme und kleine Stämme. Er kam schnell zu seinem Ziel.

Alles sah so aus, wie er es verlassen hatte. Doch beim genaueren hinsehen sah er, dass es einen Kampf gegeben haben muss. Er musste seine aufkommende Panik unter Kontrolle bringen. Er suchte nach Anhaltspunkten, wo sein Schüler nur sein konnte. Plötzlich hörte er ein Geräusch. Er drehte sich blitzschnell um und beim umdrehen nahm er sein Lichtschwert in die Hand und aktivierte es. »Taaron«, freute sich Meister Kasra, »schön dich zu sehen.« Plötzlich bemerkte er Taarons fehlenden rechten Arm. Im blieb fast die Luft weg. »W-was i-ist p-p-passiert?«, stotterte Meister Kasra, »ich h-habe doch das Geld...«

»Das wird nicht nötig sein, Meister«, entgegnete sein Schüler, »als ich mich befreien konnte und den Anführer überwältigte, zwang ich ihn, diesen vertrag zu unterzeichnen.« Er gab seinem Meister ein Blatt Papier. Nachdem er sch den vertrag durchgelesen hatte, sagte er: »Gute Arbeit! Auch wenn es schade um deinem Arm ist...« »Machen Sie sich keine Sorgen, Meister«, lachte Taaron, »ich habe zwei Wahrheitssera erhalten, Meister. Sie wussten, dass es eine Fracht gab, die wir schützen wollten.«

»Und du hast trotz der Sera nichts erzählt?«, fragte Meister Kasra erstaunt. »Sonst hätte er mir ja nicht den Arm abschneiden brauchen, oder?«, lachte Taaron und sein Meister stimmte ihm zu: »Las uns nun diesen Planeten verlassen und dich zu einem Medi-Droiden bringen.« Taaron nickte und beide machten sich auf dem Weg zu ihrem Raumschiff. Auf dem Weg dorthin fragte Meister Kasra: »Was ist denn alles in meiner Abwesenheit passiert?« »Ich wurde von ihnen angegriffen«, erklärte Taaron seinem Meister, »ich konnte zwar noch einige töten, aber dann wurde ich von zwei Blastern erwischt und betäubt. Danach wurde ich gefesselt wach. Nachdem ich immer noch nicht die Wahrheit gesagt hatte, schnitt er mir nach zwei Sera den Arm ab. dadurch konnte ich mich befreien und den Anführer überwältigen.« »Ich bin beeindruckt«, sagte Meister Kasra beim betreten des Schiffes.

Meister Kasra stellte eine Funkverbindung mit dem Kanzler her. »Haben sie das Geld angenommen?«, fragte der Kanzler, als sein Hologramm erschien. »Das war nicht nötig, Kanzler«, erwiderte Meister Kasra, »mein Padawan konnte einen Vertrag aushandeln, während meiner Abwesenheit.« »Das ist doch super«, freute sich der Kanzler, »die ganze galaktische Republik ist dir sehr verbunden, Taaron.« »Ich hätte eine kleine Bitte, Kanzler«, Taaron hoffte nicht, vorlaut zu wirken. »Was denn, mein Junge?«, fragte der Kanzler. »Könnten Sie einen Medi-Droiden vorbereiten?«, Taaron zeigte dem Kanzler seinen fehlenden Arm. Nachdem dem Kanzler kurz die Worte fehlten sagte er: »Natürlich, ich werde mich persönlich darum kümmern. Bis später.« Taaron und sein Meister verbeugten sich und beendeten die Übertragung.

Nach einiger Zeit gelangten beide in die Atmosphäre von Coruscant. Als sie dem Planeten näher kamen, sahen sie, dass nicht nur der Kanzler auf sie wartete. Auch Meister Orzo und einige Senatoren standen auf der Landeplattform. Taaron ließ das Schiff seicht gen Boden fliegen. Doch er hatte einige Schwierigkeiten, denn er musste dies alles mit nur einer Hand erledigen. Zum Glück hatte er sich beidhändig trainiert, dachte Taaron sich. Nach einer kurzen Zeit gab es einen leichten Aufprall und sie waren gelandet. Mit einem Knopf aktivierte Taaron das Öffnen der Luke. Gemeinsam mit seinem Meister verließ er nun das Schiff, um vom Kanzler und Meister Orzo empfangen zu werden.

»Taaron«, begrüßte ihn der Kanzler, »deinem Mut ist es zu verdanken, dass wir erfolgreich sind.« Der Kanzler war kleiner, als Taaron es sich gedacht hatte. Aber trotz der Größe war der Kanzler kräftig gebaut und für sein Amt sogar ziemlich jung. Solange er seine Arbeit richtig macht, spielt es ach keine Rolle, dachte er sich.

»Wie es Euch geht, Taaron?«, fragte Meister Orzo bestürzt, als er die Wunde sah. »Halb so wild«, Taaron versuchte noch immer, seine Schmerzen zu verbergen. »Ich habe einen Medi-Droiden vorbereitet«, ergänzte der Kanzler, »folgt ihr mir bitte, Taaron.« Taaron fühlte sich geehrt, der Kanzler persönlich brachte ihn zum Medi-Droiden.

Er folgte dem Kanzler durch lange, enge Korridore, die schlicht in Weiß- und Grautönen gehalten wurde. Es war wohl eine Art Krankenstation, dachte sich Taaron. Nun bog der Kanzler in ein Raum, wo der Medi-Droide schon auf Taaron wartete. »Legen Sie sich bitte hin«, sprach der Droide zu Taaron. Taaron tat, was ihm gesagt wurde und legte sich auf die Liege. Um ihn herum lagen Werkzeuge herum, die der Droide je nach Einsatz nutzte.

Taaron wurde betäubt, denn der Medi-Droide musste ihm eine Armprothese einbauen. Diese sollte ihn nicht nur wieder die rechte Hand nutzen lassen können, sondern ihn auch stärker und kräftiger machen, jedoch verzichtete Taaron auf einen komplette Unempfindlichkeit seiner Hand, er wollte wieder fühlen können.

Nach der Operation wachte Meister Kasra über seinen schlafenden Padawan, wieso hatte er ihn nur alleine gelassen. Es war alles seine Schuld, er hätte weder durch die Wahrheitssera leiden müssen, noch durch das Abtrennen seines Armes. Wie würde Taaron reagieren, wenn er aufwachte? »Was machen Sie für ein Gesicht, Meister«, Taaron sprach noch sehr müde. »Du bist wach! Wie geht es dir?«, Meister Kasra war froh, dass Taaron endlich aufgewacht war. »Ich bin ziemlich müde«, Taaron rieb sich mit seiner Prothese über die Augen, bevor er realisieren konnte, dass er wieder seine rechte Hand nutzen konnte.

»Was zum...«, Taaron hatte sich erschreckt. »Es ist so, wie du es dir gewünscht hattest, Taaron«, erklärte sein Meister, »du bist mit diesem Arm wesentlich stärker geworden, aber dennoch kannst du, wenn auch in abgeschwächter Weise, fühlen.« Taaron begutachtete seinen Arm, er bewegte seine Finger und schwang seinen Arm, als hätte er ein Lichtschwert in seiner Hand.
»Sowohl der Hohe Rat der Jedi, als auch der galaktische Senat bedanken sich für dein Handeln«, entgegnete Meister Kasra, »deswegen hatte der Senat auch deine Armprothese bezahlt, Taaron.« »Wie viel ist die denn wert, Meister?«, Taaron freute sich über die Anteilnahme. »Genaues kann ich dir nicht sagen«, lachte sein Meister, »aber soweit ich weiß, würde nur der Kanzler so eine Prothese erhalten, würde er seinen Arm verlieren.«
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