Ein funke Wahrheit

Moderator: Jaime Skywalker

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Garen Mark

Ein funke Wahrheit

Beitrag von Garen Mark »

Dieses thema habe ich bereits schon beim Pada-bereicht geschrieben und wurde dann von Tyla ermutigt das Thema doch irgendwoh reinzustellen wo Meister und Ritter auch eine Meinung abegeben können.Nun denn

Habe erst kürzlich die Filme von Star Wars wieder mal angeschaut und fragte mich so, jede geschichte hat einen Funken wahrheit in sich.Welche Wahrheit steckt da wohl in der geschichte von Star Wars?

Bin gespannt auf eure kommentare
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Jolee Bindu
Jedi-Meister
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Re: Ein funke Wahrheit

Beitrag von Jolee Bindu »

Ein Funkte Wahrheit…..der liegt wohl in jeder Geschichte, in vielen gesprochenen Sätzen.

Es liegt nur an uns selbst, was wir als Wahrheit sehen und empfinden wollen oder eher als „Mumpitz“ ablegen.

„Wer die Wahrheit hören will, den sollte man vorher fragen, ob er sie ertragen kann“

Nun gut….Star Wars und ein Funke Wahrheit.

Wie sieht man das? Wie kann man das sehen?

Dazu trenne ich hier persönlich drei Epochen. Nämlich den Bereich Episode 4-6 sowie die neuen Teile um Episode 1-3 sowie die Serie „The Clone Wars“.

Warum das, wird sich so mancher Fragen.

Weil ich selbst denke, dass es George Lucas mit den ersten Teilen dieser Saga (jetzt Episode 4-6) nur darum ging, eine gute Story zu Papier zu bringen. Eine Vision, einen Gedanken den er in den 70er Jahren hatte in einem Filmepos zu zeigen. Hier bediente er sich der damaligen Grundgedanken von so vielen Filmen: der ewige Kampf zwischen Gut und Böse – in Kombination mit Romantik, Liebe und Sehnsucht nach Frieden..sowie dem Vater-Sohn-Familien-Konflikt.

Es zeigt den Menschen (oder soll es) ebenfalls, dass es wichtiger ist für seine Träume und Ziele, für den Grundgedanken der Freiheit zu kämpfen – auch wenn man denkt, materialistisch unterlegen zu sein. Der Wille, der Geist der Unabhängigkeit wird stärker geprägt als die große, straff organisierte militärische Organisation des Imperiums. Manche sehen auch darin den damaligen Kalten Krieg. Das Imperium stellt die Staaten des Warschauer Paktes dar…während die kühnen und wagemutigen Piloten der Rebellion eher den freiheitsliebenden Westen präsentieren.

Und was die Romanze zwischen Han Solo als Schmuggler sowie Prinzessin Leia angeht, so zeigt es, dass Liebe keine Grenzen der Herkunft kennt…und zeigt auch, dass einfache Menschen in extremen Zeiten über sich hinaus wachsen……manche sagen: der Stoff aus dem Helden geboren werden. Und das alles in einer Zeit, wo der amerikanische Geist durch den 1975 abgelaufenen Vietnamkrieg noch stark unter einer negativen Welle im eigenen Land steckte…und der Eiserne Vorhang in Europa durch die Politik von Leonid Breschnew alles andere als eine entspannende Politik zeigte.

Für mich einfache und für die damalige Zeit bekannte, wiedererkennbare Geschichten, Handlungen, welche die Menschen schnell begreifen konnten und sich mit ihnen identifizierten.

Durch die anhaltende Begeisterung für diese Saga entwickelte sich ein regelrechter Kult um diese Geschichte. Nicht nur, dass dieses Phänomen nach Europa, Deutschland überschwappte – nein auch, dass die Menschen anfingen ganze Lebensinhalte nach dieser Geschichte aufzubauen....was später auch in extremen Gruppierungen wie Jedi-Orden auswucherte.

Der Vorteil dieser Saga war und ist gegenüber anderen Sci-Fi Filmen aus dieser Zeitepoche: es findet jeder irgendwo einen Platz. Es gibt nicht nur die Menschen und 1-2 andere Spezies….nein - es ist ein buntes Sammelsurium für alle möglichen Lebensarten und Philosophien. Keiner ist ausgeschlossen…ob als braver Jedi-Ritter oder schurkenhafter Kopfgeldjäger…oder als Schmuggler, der gerne Romanzen liebt….ob als schwergewichtiger oder dünner Mensch. Und technische Entwicklungen müssen nicht wissenschaftlich erklärt werden, da es eine Welt ist, die für uns „Fantasie“ darstellt.

Mit der Entstehung von Episode 1 – 3 sind (nach meiner Meinung) zwar immer noch die Actionszenen von einer gewissen Dominanz und zeugen ebenfalls vom technischen Fortschritt in der Filmindustrie – aber es sind auch mehr menschliche Züge, Fragen und gesellschaftliche Faktoren eingearbeitet als in E 4-6.

Auch hier sind sicherlich viele Wahrheiten zu finden, wenn man bereit ist sich diesen zu stellen.

„Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig neu ist.“

Es zeigt zum einen, wie schnell die moralischen Grundsätze der Jedi in Frage gestellt werden. Es zeigt, dass Gefühle eine sehr mächtige Waffe sein können und auch sind. Es zeigt, was passiert wenn man Grundsätzen folgt die sicherlich edel und ritterlich sind – aber eben auch eine Art monopolistisches Verhalten an den Tag legen…(für die Jedi waren die Sith ja ausgestorben)…wenn man sich dem augenscheinlichem verschließt und in seiner heilen Welt leben möchte.

Es zeigt, wie verletzlich eine Demokratie sein kann, wenn man die Schwachstellen gefunden hat….es zeigt das materialistische Denken der Menschen.

Es zeigt auch, wie Menschen durch Wirtschaft, Politik und Gedanken zu Spielfiguren der Mächtigen werden. Das die Fäden oft an ganz anderen Stellen gezogen werden, als man vermutet….und nicht selten entpuppt sich der Freund als Feind. Es zeigt, dass manchmal sogar die eigenen Regierungen hinter kriminellen Aktivitäten stehen nur um für sich in Richtung der Bevölkerung ein Faktum der rechtlichen Bestätigung für Verordnungen zu bekommen.

Es zeigt, dass selbst eine so modern hochentwickelte und friedliche Gesellschaft wie die Republik nicht in der Lage ist, diese Säulen des Lebens und den Geist der Republik in die ganze Galaxis zu bringen. Sklaverei, Unterdrückung, Korruption…..sind selbst hier auf verschiedenen Planeten immer noch aktiv. Und die machtgeführten Jedi können dies in ihrer Entwicklung nicht verhindern. Ein fast schon signifikanter Vergleich zu unserer aktuellen Welt: während auf der einen Seite Länder und Menschen in Ruhe, Frieden leben, der Standard sehr hoch ist….verhungern wo anders auf diesem Planeten tausende von Menschen….werden zu Sklavenarbeit gezwungen oder in sinnlosen Bürgerkriegen verheizt….kann man das schon als Paradoxum sehen?

Es zeigt, dass selbst große Namen, die für ihren Kodex stehen (Mace Windu) am Schluss doch bereit sind jemanden zu töten, weil sie spüren, dass die Situation scheinbar aktuell nicht anders zu lösen ist…während man früher lange über extreme Situationen beraten hatet….soll jetzt schnell eine emotionale Entscheidung getroffen werden.

Es zeigt auch die ein oder anderen Vergleiche mit Regierungen dieser Welt…die für sich in Anspruch nehmen die Freiheit zu verteidigen „Viva la libertad!“…und schnell merken das diese Begrifflichkeit Freiheit in jedem Land, von jedem Bewohner anders gesehen werden. Und aus denen, die diese Freiheit bringen werden schnell Besatzer.

Und manchmal erinnern mich die Clone Trooper irgendwie an die US-Marines…..nicht groß denken, einfach handeln….wie befohlen...

..und manche behaupten, in dem Verhältnis von Anakin zu Padme einen Hauch des Ansatzes in Richtung des kirchlichen Zölibats zu sehen.

Ob und wie die tollpatschigen Bewegungen und Verhaltensmuster von Jar-Jar hier einspielen….das Geheimnis hat sich für mich noch nicht wirklich geöffnet. Ob es einfach ist um etwas Komik einzubringen…oder auch darstellt, dass man als Dummkopf in einer Demokratie Karriere machen kann, wenn man genug Blödsinn erzählt….wer weiß. Manchmal erinnert mich das an so manche 20jährigen „Führungskräfte“, die mit 256 Seiten Powerpoint meinen jetzt die Schrecken der Wirtschaftkrise mit theoretischer Weisheit auf dem Papier lösen zu können.

Ein großes moralisches Problem wird sicherlich der Einsatz der Clone-Trooper sein. Ist diese „künstliche Aufzucht“ vertretbar? Rechtfertigt der Krieg alle Mittel? Wer fragt die Trooper, ob sie wirklich wollen? Sind es in diesem Sinne nicht auch Kriegsdroiden?
Was wäre, wenn man ihnen gewisse menschliche Dinge wie Gewissen, freie Gedanken, Moral usw. mitgeben würde? Wer fragt die Trooper ob sie wirklich wollen? Machen die Jedi es sich nicht zu leicht, sich einfach aus diesem Arsenal zu bedienen? Im Ansatz könnte man hier
die aktuelle Diskussion in der Politik und Wirtschaft sehen, welche sich mit DNA-Stammzellen beschäftigt.

„Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.“

Aber es gibt auch „Ausreißer“ …..es erinnert mich an den Teil, wo Rex verwundet und bei einem Bauern zurückgelassen wird. Der Bauer, welcher dort mit seiner Familie lebt, entpuppt sich als ehemaliger Clone Soldat, der dem Krieg abgeschworen hat und hier seine Verantwortung, sein Leben lebt. Bemerkenswert ist, dass Rex am Schluss den Trooper nicht wegen Desertation mitnimmt bzw. meldet – aber am Ende von Episode 3 ohne zu zögern auf Obi-Wan schießen lässt.

Bin mir auch sicher, dass man noch wesentlich mehr Wahrheiten, Meinungen und Fakten aus den Filmen herauslesen kann und wird.
Wenn mir sonst noch etwas einfällt…was sicherlich passiert…ergänze ich das hier noch.

Machtvolle Grüße
Jolee
"Es ist der Wert der Überzeugungen, der den Erfolg ausmacht, nicht die Azahl der Anhänger"
Remus Lupin

Meister von Padawan Alec Skirata
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