Konflikte des Jedi Daseins

Moderator: Jaime Skywalker

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Malak Ekan

Konflikte des Jedi Daseins

Beitrag von Malak Ekan »

Jedi sind nichts anderes als denkende Lebewesen. Auch wenn es keine Gefühle geben sollte, so sind diese dennoch da. Und wie bei allen Lebewesen mit Gefühlen gibt es Situationen wo man sich in einem Konflikt befinden. Gerade bei den Jedi passiert das sicher häufig, da Jedi meist zu Hilfe geholt werden, wenn die Situation an sich schon schwierig ist. Ein Jedi muss also noch vorsichtiger sein als andere und muss noch feinfühliger sein.
Doch wie geht man da als Jedi in bestimmten schwierigen Situationen um.

Ein Beispiel was ich meine:

Es gibt einen verrückten Wissenschaftler, der einen Virus erfunden hat der alle innerhalb weniger Zeit tötet. Er hat auch schon mehrere Planeten dadurch vernichtet. Daher werden nun die Jedi zu Hilfe gerufen. Im Laufe der Mission stellt man fest, dass die einzige Chance ist, dass zu verhindern ist, wenn man den Wissenschaftler tötet. Warum das die einzige Chance ist, sei erstmal dahingestellt. Gehen wir einfach mal davon aus, dass es die einzige Möglichkeit ist.
Doch was sollen die Jedi da machen? Das Leben, egal welcher Art, zu schützen ist einer der wichtigsten Aufgaben eines Jedi. Das heißt, jemanden umzubringen verstößt gegen den Kodex eines Jedi. Auf der anderen Seite schützt man dadurch mehrere Millionen Leben.
Was sollte da ein Jedi machen? Wenn er sich dazu entscheidet das Leben des Wissenschaftlers zu töten, was sagt das über den Charakter des Jedi aus. Oder was bedeutet das für den Orden?
Und was ist, wenn dieser Wissenschaftler eine Frau ist und die Frau sogar schwanger ist und ein Kind kurz davor steht auf die Welt zu kommen. Ein Jedi würde dann nicht nur die Wissenschaftlerin umbringen sondern auch ein unschuldiges Leben nur zum Schutz vieler anderer Milliarden Leben.


Wäre ich als Jedi in dieser Situation würde ich wahrscheinlich den Wissenschaftler / die Wissenschaftlerin umbringen, wenn ich dadurch verhindere das weitere Millarden Lebewesen sterben, wenn auch dadurch ich die Mission als gescheitert ansehen würde.
Allerdings würde ich nach dieser Mission mit dem Rat reden und um eine Auszeit für Meditation usw. bitten. Denn ich denke ich wäre ziemlich aufgewühlt und für die nächsten Missionen könnte ich nicht mehr klar denken. Denn ich habe ja nicht nur ein Leben zerstört sondern auch das eines Kindes, was ja noch nicht mal irgendwas getan hat.
Meine Entscheidungen für die Zukunft wären getrübt.


Wie denkt ihr darüber? Welche Konflikte fallen euch noch so ein bei denen es einen Jedi schwer fällt eine richtige Entscheidung zu treffen.
Bin mal gespannt.
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Ayara Kotum
Padawan
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Re: Konflikte des Jedi Daseins

Beitrag von Ayara Kotum »

Ich denke, dass wenn der Tod des verrückten Wissenschaftlers/der verrückten Wissenschaftlerin tatsächlich die einzige Möglichkeit ist, ist schon vorher in der Mission gehörig was schief gelaufen.

Ein großer Konflikt entsteht ja schon allein dadurch, dass der Jedi-Orden sich an die Galaktische Republik gebunden hat (zumindest der alte Orden, beim neuen kenn ich mich so gar nicht aus). So konnten sie ihre Neutralität nicht wahren, was ja auch schließlich zu ihrem Untergang geführt hat. Die ganzen Klonkriege sind ein einziger Konflikt des Jedi-Daseins.
"Die Jedi sind keine Sekte, Anakin. Wir werden von Mitgefühl und von dem Glauben geleitet, dass die Macht größer ist, als die Summe jener, die sich ihr öffnen."
-Obi-Wan Kenobi-

Padawan von Jaime Skywalker
Keylab Halcyon

Re: Konflikte des Jedi Daseins

Beitrag von Keylab Halcyon »

Die Figuren der Jedi sind im Star Wars Universum sowieso sehr ambivalent gezeichnet.
Auf den ersten Blick sieht man ja meistens die weisen und gerechten Hüter für Recht und Ordnung in der Galaxis.

Sieht man aber genauer hin, dann stellt man fest, dass es allzuoft nur Menschen sind, die besondere Fähigkeiten haben und sich einem moralischen Standard verschrieben haben den sie in den seltensten Fällen selbst gerecht werden.

Das hat seine Anfänge dort wo man anfing sich der Regierung zu unterwerfen. Denn in dem Moment in dem ich mich in ein soziales oder politisches System eingliedere büße ich Eigenständigkeit ein, ich bin nicht mehr in der Lage Dinge aus anderen Winkeln zu beurteilen oder wie im Falle der Jedi einfach mal etwas nicht zu tun.

Das fängt damit an, dass man sich nicht mehr selbst auf diplomatische Missionen vorbereiten kann wie man z.B. wunderschön in EP I sieht. Man hat keinen Einfluss mehr darauf wo, wann und wie man verhandeln soll, man wird einfach geschickt. Das ist schon mal das eine.

Es geht weiter indem man dann anfängt entgegen aller moralischer Bedenken eine Armee von Menschen ohne Rechten zu führen. Ungeachtet der Tatsache, dass man eigentlich keine Ahnung vom Krieg hat schickt man tausende Soldaten in den Tod. Man ist ja zum Teil eines Systems geworden und hat so seine Unabhängigkeit eingebüßt.

Vieles von dem was man in Star Wars auf den ersten Blick sieht ist oft recht schlüssig. Aber wie am akutellen Beispiel gezeigt lohnt ein zweiter Blick auf die selbe Situation oft.

Aber zur Frage. Wäge ich ein Leben gegen das andere auf? Nein, das sollte man nie tun, denn sonst fängt man irgendwann an, die Menschen um sich herum in Kategorieren einzuteilen. Ein Leben hat keinen Wert. Es ist einmalig, unbezahlbar und keine mathematische Formel oder Tauschware für moralische Händel.

Die Situation die du beschreibst trifft recht gut auf etwas zu dass wir vor gar nicht all zu langer Zeit in den Medien hatten.

Unsere Regierung plante nach den Anschlägen vom 11. September die Luftwaffe mit neuen Befugnissen auszustatten. Im Grunde ging es um die Frage ob unsere Luftwaffe ein entführtes Flugzeug, das als Waffe benutzt werden sollte, abschießen darf oder nicht.

Man hat sich nach lander Diskussion auf "nein" festgelegt, eben mit der Begründung dass man niemals ein Leben gegen ein anderes aufwiegen sollte.

Das sehe ich auch hier so. Wenn der Wissenschaftler mein Leben nicht so dermaßen aktiv bedrohnt dass ich keine Möglichkeit mehr habe ausser ihn zu töten werde ich das tun. Aber ich würde keinen Menschen präventiv für etwas töten, das er noch tun könnte.

Damit würde ich mich zum einen nicht nur auf moralisch sehr dünnes Eis begeben, ich würde auch damit anfangen meine Meinung wichtiger als andere zu nehmen und entsprechend handeln.

Sicher, wenn mich jemand so angreift, das ich keine andere Wahl mehr habe ausser mich zu verteidigen, dann werde ich alle Mittel dazu ergreifen. Aber nur dann.
Malak Ekan

Re: Konflikte des Jedi Daseins

Beitrag von Malak Ekan »

Nicht das man mich mißversteht. Niemand steht über dem Leben und darf über das Leben eines anderen entscheiden.
Ich wollte nur darauf hinaus, dass diese Person ja schon Millionen von Menschen getötet hat und plant weitere zu töten.
Es ist halt die Frage was macht man mit solchen Massenmördern. Die Jedi dürfen es eigentlich nicht. Aber wenn wir uns jetzt mal Episode 3 anschauen hatte das nicht Mace Windu mit Palpatine vor.
He is too dangerous to kept alive!
Ich weiß, dass es eine schwere Frage ist und es wird nie DIE Antwort geben. Aber ich wollte einfach mal hören wo für euch so die Grenzen sind. Ab wann ist es moralisch vertretbar ein Lebewesen zu töten, was gerade im Begriff ist Milliarden andere zu töten.
Wenn ein Jedi einfach tatenlos dasteht und nichts macht, heißt es nicht dann gleichzeitig, dass man Milliarden andere in den Tod schickt obwohl ein Jedi das hätte verhindern können?
Hoffe ihr versteht meine Frage.
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Jolee Bindu
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Re: Konflikte des Jedi Daseins

Beitrag von Jolee Bindu »

Es ist für einen Jedi – wie man ihn kennt oder kennen mag, sich vorstellt – sicherlich keine einfache Entscheidung. Und dennoch – wie du schreibst – hat jeder Jedi seine Art, seine Eigenschaft – und je nachdem wen man schicken würde, könnte es ggf. anders aussehen.

Ein Jedi mit den Merkmalen von Anakin würde wohl nicht lange überlegen und impulsiv handeln – ein Jedi mit den Vorsätzen von Obi-Wan würde wohl eher versuchen einen anderen Weg zu finden. Entscheident wäre auch, wie der Rat den/die Jedi diese Aufgabe vermittelt. Als kaltblütigen Befehl in zu töten…dann ist es nicht mehr als eine Kopfgeldjagd….oder verpackt man es in schöne Worte mit der Option dass der Schutz der Republik und der Galaxie oberste Priorität hat.
Der bewußte Tot eines Lebens kann nie die moralische Aufgabe eines Jedi sein, weil er dadurch sich selbst und die Ideale des Ordens verliert. Auf der anderen Seite könnte man fast schon Spock zitieren „Das Wohl von Vielen, es wiegt schwerer als das Wohl von Wenigen oder eines Einzelnen.“

Aber wie Ayara schreibt – im Laufe der Zeit hat sich der Jedi-Orden verändert, in die bestehende Strukturen der Republik eingegliedert, so dass er zum Zeitpunkt der Clone-Kriege nicht mehr das war, woran er sich einmal gebunden gefühlt hat…..oder wie er hätte vielleicht handeln sollen. Man hat – teils bewusst, teils gesteuert, teils unbewusst – sich auf die Spuren von Revan und Malak aus der Zeit der Mandalorianischen Kriege gemacht.

Aber…warum töten…warum kann ich den Wissenschaftler nicht gefangen nehmen und der Gerichtsbarkeit der Republik überstellen? Das wäre für mich eher eine Option die dem entspricht, wofür die Jedi leben.

Es gibt immer eine Alternative zum Kämpfen...man muß sie nur suchen..und finden wollen.
"Es ist der Wert der Überzeugungen, der den Erfolg ausmacht, nicht die Azahl der Anhänger"
Remus Lupin

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