Der erzwungene Sieg des Guten
Verfasst: 09.05.2014, 12:03
Wir kennen das sicherlich: Das Imperium lockt die [bitte hier mehrere weniger schmeichelhafte Adjektive einfügen, um den Unmut über diese Fraktion auszudrücken] Rebellenallianz über Endor in eine Falle.
Rein logisch betrachtet müsste jetzt folgendes passieren (wobei ich anmerken muss, dass ich mich jetzt nicht stumpf auf die Filme konzentriere, sondern alles mir zur Verfügung stehende Material einbeziehe): Das Imperium - bedingt durch die Anwesenheit mehrerer fähiger Großadmiräle, des Imperators (der offensichtlich eine Kampfmeditation aufbaut) - wird durch zahlenmäßige und technische Überlegenheit die Rebellen innerhalb einer halben Stunde aus dem Orbit pusten. Der Krieg ist vorbei, das Imperium siegt. Alles wunderbar. Basierend auf Rechenspielchen und kühler Logik macht dieser Sieg womöglich am meisten Sinn.
Jetzt ist es jedoch so, dass etwas vollkommen anti-typisches passiert und die Rebellion gewinnt: Der Imperator holt Vader und Luke zu sich in den Thronsaal auf den Todesstern. Warum ist dies anti-typisch?
Ganz einfach: Der Imperator mag zwar das Paradebeispiel für die Hybris eines Sith-Lords sein, jedoch zählt er zu den schlaueren Exemplaren dieser Gemeinschaft. Aus diesem Grund erscheint es einem aufmerksamen Leser/Zuschauer/Was auch immer vollkommen unverständlich, wie er ein offensichtlich kritisches Element wie Darth Vader in diese Situation bringt.
Generell wirkt das Imperium in dieser Schlacht wie ein Haufen blutiger Anfänger, die nicht mal mit der Überlegenheit einer Sektorflotte (2400 Schiffe plus Supersternzerstörer. Anmerkung der Red.) es schaffen, eine sehr viel kleinere Flotte der Rebellion zu Klump zu schießen.
Dieses Phänomen wird von mir gerne als Schurken-Effekt betitelt und kam schon in mehreren Werken (auch außerhalb von Star Wars) zum Einsatz. Man hat einen übermächtigen Feind kreiiert, die Stimmung ist gedrückt, bedrohlich. Kurz: Man hat eine richtig geniale Atmosphäre.
Doch dann kommt eben dieser Zwang, dass das Gute natürlich umbedingt gewinnen muss. Koste es, was es wolle!
An und für sich kann ich mit dieser Einstellung leben, obwohl ich alles andere als ein Freund des Guten und Gerechten bin und Happy Ends mir regelmäßig auf den Keks gehen (vermutlich ist aus dem Grund From Hell mein Lieblingsfilm).
Jedenfalls sind es immer die Schurken, die unter dieser Einstellung der Drehbuch- und Romanautoren leiden, da sie in allen vorhergegangenen Werken oder Seiten (falls es sich hier um ein Einzelwerk handelt) zu etwas grandiosem und absolut unbezwingbarem aufgebaut worden sind und nun - weil es die Handlung nun mal erfordert - auf Teufel komm raus abgesägt werden müssen.
Die meisten Autoren werden an diesem Punkt extrem unkreativ und lassen ihre Schurken quasi verdummen und auf den IQ eines Golden Retrievers zurückfallen; Hauptsache das Gute gewinnt, der Schurke ist ja noch nicht gestraft genug.
Im letzten Teil der Geschichte handelt der Schurke also extrem unglaubwürdig für jene, die ihn genauer unter die Lupe nehmen oder ihn eher mögen als den oder die Titelhelden. Er macht Fehler, die er sich bisher nie geleistet hat und die auch überhaupt nicht zu ihm passen, ebenso sieht es mit Entscheidungen aus.
Beispiele neben Star Wars wären hierbei Lord Voldemort im letzten Teil der Harry Potter Reihe, was ihm unter geneigten Lesern unter anderem den Spitznamen Lord Dödelmort eingebracht hat. Sehr mächtig aufgebaut und am Schluss so voller Fehler und Dummheiten. Schade eigentlich.
Was denkt ihr darüber? Muss ein Sieg des Guten auf diese Weise enden? Gibt es die Schurken-Theorie in euren Augen überhaupt? Kann man das ganze nicht eleganter und kreativer lösen oder müssen wir uns auch in den neuen Filmen mit einem übermächtigen Gegner begnügen, der am Ende so viel Blödsinn macht, wie ein Hauptschüler in der Pubertät?
Freue mich auf eure Meinungen.
Rein logisch betrachtet müsste jetzt folgendes passieren (wobei ich anmerken muss, dass ich mich jetzt nicht stumpf auf die Filme konzentriere, sondern alles mir zur Verfügung stehende Material einbeziehe): Das Imperium - bedingt durch die Anwesenheit mehrerer fähiger Großadmiräle, des Imperators (der offensichtlich eine Kampfmeditation aufbaut) - wird durch zahlenmäßige und technische Überlegenheit die Rebellen innerhalb einer halben Stunde aus dem Orbit pusten. Der Krieg ist vorbei, das Imperium siegt. Alles wunderbar. Basierend auf Rechenspielchen und kühler Logik macht dieser Sieg womöglich am meisten Sinn.
Jetzt ist es jedoch so, dass etwas vollkommen anti-typisches passiert und die Rebellion gewinnt: Der Imperator holt Vader und Luke zu sich in den Thronsaal auf den Todesstern. Warum ist dies anti-typisch?
Ganz einfach: Der Imperator mag zwar das Paradebeispiel für die Hybris eines Sith-Lords sein, jedoch zählt er zu den schlaueren Exemplaren dieser Gemeinschaft. Aus diesem Grund erscheint es einem aufmerksamen Leser/Zuschauer/Was auch immer vollkommen unverständlich, wie er ein offensichtlich kritisches Element wie Darth Vader in diese Situation bringt.
Generell wirkt das Imperium in dieser Schlacht wie ein Haufen blutiger Anfänger, die nicht mal mit der Überlegenheit einer Sektorflotte (2400 Schiffe plus Supersternzerstörer. Anmerkung der Red.) es schaffen, eine sehr viel kleinere Flotte der Rebellion zu Klump zu schießen.
Dieses Phänomen wird von mir gerne als Schurken-Effekt betitelt und kam schon in mehreren Werken (auch außerhalb von Star Wars) zum Einsatz. Man hat einen übermächtigen Feind kreiiert, die Stimmung ist gedrückt, bedrohlich. Kurz: Man hat eine richtig geniale Atmosphäre.
Doch dann kommt eben dieser Zwang, dass das Gute natürlich umbedingt gewinnen muss. Koste es, was es wolle!
An und für sich kann ich mit dieser Einstellung leben, obwohl ich alles andere als ein Freund des Guten und Gerechten bin und Happy Ends mir regelmäßig auf den Keks gehen (vermutlich ist aus dem Grund From Hell mein Lieblingsfilm).
Jedenfalls sind es immer die Schurken, die unter dieser Einstellung der Drehbuch- und Romanautoren leiden, da sie in allen vorhergegangenen Werken oder Seiten (falls es sich hier um ein Einzelwerk handelt) zu etwas grandiosem und absolut unbezwingbarem aufgebaut worden sind und nun - weil es die Handlung nun mal erfordert - auf Teufel komm raus abgesägt werden müssen.
Die meisten Autoren werden an diesem Punkt extrem unkreativ und lassen ihre Schurken quasi verdummen und auf den IQ eines Golden Retrievers zurückfallen; Hauptsache das Gute gewinnt, der Schurke ist ja noch nicht gestraft genug.
Im letzten Teil der Geschichte handelt der Schurke also extrem unglaubwürdig für jene, die ihn genauer unter die Lupe nehmen oder ihn eher mögen als den oder die Titelhelden. Er macht Fehler, die er sich bisher nie geleistet hat und die auch überhaupt nicht zu ihm passen, ebenso sieht es mit Entscheidungen aus.
Beispiele neben Star Wars wären hierbei Lord Voldemort im letzten Teil der Harry Potter Reihe, was ihm unter geneigten Lesern unter anderem den Spitznamen Lord Dödelmort eingebracht hat. Sehr mächtig aufgebaut und am Schluss so voller Fehler und Dummheiten. Schade eigentlich.
Was denkt ihr darüber? Muss ein Sieg des Guten auf diese Weise enden? Gibt es die Schurken-Theorie in euren Augen überhaupt? Kann man das ganze nicht eleganter und kreativer lösen oder müssen wir uns auch in den neuen Filmen mit einem übermächtigen Gegner begnügen, der am Ende so viel Blödsinn macht, wie ein Hauptschüler in der Pubertät?
Freue mich auf eure Meinungen.